SAN RAMON (dpa-AFX) - Die Beschäftigten von zwei großen Flüssigerdgas- oder LNG-Anlagen in Australien, die von der Chevron Corporation (CVX) betrieben werden, haben ihre Absicht erklärt, wegen eines anhaltenden Konflikts über Löhne und Arbeitsbedingungen für einen zweiwöchigen Streik zu streiken. Die Gewerkschaft Offshore Alliance, die die Beschäftigten der LNG-Projekte Gorgon und Wheatstone in Westaustralien vertritt, teilte mit, dass der Streik am 14. September beginnen wird.
Der Konflikt zwischen den Arbeitern und Chevron hat sich verschärft, und beide Parteien haben Mühe, eine gemeinsame Basis in ihren Verhandlungen zu finden. Die Offshore-Allianz wies in einer auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichten Erklärung die Behauptung von Chevron zurück, dass die Verhandlungen "unlösbar" seien, und versprach, ihren geschützten Arbeitskampf als Demonstration ihrer Entschlossenheit zu eskalieren. Die Gewerkschaft wies darauf hin, dass ihre Mitglieder ihre gesetzlichen Rechte am Arbeitsplatz noch nicht ausgeübt hätten, um solche Maßnahmen zu ergreifen.
Die Entscheidung der Offshore-Allianz zum Streik stellt eine deutliche Eskalation in der anhaltenden Uneinigkeit über Löhne und Arbeitsbedingungen dar. Im vergangenen Monat hatte die Gewerkschaft angekündigt, ab dem 7. September fortlaufende Arbeitsniederlegungen, Verbote und Einschränkungen einleiten zu wollen. Die Vermittlungsgespräche zwischen den Beschäftigten und Chevron werden von der Fair Work Commission, dem australischen Arbeitsgericht, unterstützt.
Australien gilt als einer der weltweit führenden LNG-Exporteure, wobei die Anlagen Gorgon und Wheatstone zusammen etwa 7 Prozent des weltweiten LNG-Angebots ausmachen. Die Aussicht auf einen längeren Arbeitskampf hat Besorgnis über mögliche Unterbrechungen der LNG-Exporte geweckt, was in den letzten Wochen zu erheblichen Schwankungen auf den Energiemärkten geführt hat.
Während Europa seine Gasreserven seit dem Einmarsch Russlands in der Ukraine erfolgreich auf über 90 Prozent der Kapazität aufgefüllt hat, könnte eine erhebliche Reduzierung der australischen LNG-Produktion die künftige Versorgung belasten. Die Offshore-Allianz geht fest davon aus, dass Chevron ihren Forderungen letztlich nachgeben wird, auch wenn dies erhebliche finanzielle Einbußen für das Unternehmen mit sich bringt.
Die Gewerkschaft drückte ihr Vertrauen in die finanziellen Möglichkeiten von Chevron aus und witzelte, dass das Unternehmen in seinem sprichwörtlichen "Sparschwein" über ausreichende Ressourcen verfüge, um die finanziellen Auswirkungen des Streiks zu überstehen. Die Pattsituation zwischen Chevron und seinen Beschäftigten in Australien erregt weiterhin Aufmerksamkeit, da beide Seiten in ihren Positionen verharren und der Streik in weniger als zwei Wochen beginnen soll.
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