
Für großen Unmut sorgt parteiübergreifend, dass der Staatskonzern trotz lange bekannter Sicherheitsbedenken bisher keine Konsequenzen gezogen hat: "Die hierbei zum Ausdruck kommende Kurzsichtigkeit unternehmerischer Entscheidungen ist schlicht fatal", sagte Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz dem "Handelsblatt" (Dienstagsausgabe). Der CDU-Sicherheitspolitiker Roderich Kiesewetter nannte die Verwendung von Huawei-Komponenten "falsch und fahrlässig". Als Konsequenz solle die Bahn nun ihre gesamte Huawei-Infrastruktur austauschen. "Aus meiner Sicht darf in keiner kritischen Infrastruktur in Deutschland eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Herstellern, insbesondere aus Ländern mit politischer Einflussnahme, bestehen", sagte der SPD-Digitalpolitiker Jens Zimmermann.
"Dazu zählen zahlreiche Netze der Infrastruktur und damit auch die Bahn." Auch der FDP-Digitalpolitiker Maximilian Funke-Kaiser sagte: "Die Abhängigkeit von Komponenten aus der Volksrepublik China ist in allen Bereichen der Infrastruktur ein schwer zu vertretendes Risiko." Kiesewetter ergänzte: "Wir sind durch diese Bauteile von Huawei, ZTE und anderen bei der Digital-Infrastruktur massiv verwundbar, deshalb sollten chinesische Komponenten bei kritischer Infrastruktur grundsätzlich ausgeschlossen werden."
© 2023 dts Nachrichtenagentur