27.10.2023 - Wenn die Supermärkte bereits ab August Weihnachtsware verkaufen, dann darf ich auch Ende Oktober bereits meinen Wunschzettel formulieren. Für all jene Anleger, die nicht in großem Stil in die Technologietitel der "Glorreichen Sieben" investiert haben, lief das Jahr bislang nicht nach Wunsch. Noch bleiben zwei Monate, um die Dinge geradezurücken. Dafür schreibe ich heute meine Wunschliste für die Kapitalmärkte.
Mein erster Wunsch ist eine Wachstumsabschwächung in den USA auf ein bis zwei Prozent. Gestern wurde für das dritte Quartal ein annualisierter BIP-Zuwachs von 4,9 Prozent ggü. dem Vorquartal berichtet. Das ist zu stark. Es behindert den Inflationsrückgang, hält die Fed in Hab-Acht-Stellung und gibt einem Rückgang der Renditen keine Chance. Allerdings wünsche ich mir kein Nullwachstum oder gar eine Rezession. Dies könnte in Anbetracht der Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr neue konjunkturstimulierende Maßnahmen, also neue Schulden auslösen, was wiederum eine Ausweitung der Risikoprämie im US-Staatsanleihemarkt und damit steigende Renditen bedeuten würde - und das steht definitiv nicht auf meinem Wunschzettel.
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