
Das geht aus den Verläufen mehrerer Chatgruppen der "Jungen Nationalisten" hervor, über die der "Spiegel" berichtet. Insgesamt sind es Tausende Nachrichten. Der Doppelaktivismus endete demnach nur, weil ein Fotograf ein Bild von einer NPD-Demo veröffentlichte, auf dem er zu sehen war.
Der Vorsitzende der AfD-Jugend in Schleswig-Holstein, Leif Kulina, soll den Aktivisten dann aufgefordert haben, die JA zu verlassen. In einer Chatnachricht klingt es dem Bericht zufolge, als hätte Kulina schon länger davon gewusst, aber erst Konsequenzen gezogen, als es öffentlich wurde.
Auf Anfrage des "Spiegel" schreibt JA-Landeschef Kulina, er lehne "eine Verurteilung auf Grund von Kontaktschuld" grundsätzlich ab. Es sei gerade als junger Mensch "vollkommen in Ordnung, auch mal links oder rechts über den Tellerrand zu schauen", aber man müsse sich dann "für eine Organisation entscheiden". Er habe den Betreffenden "nach Bekanntwerden der Tatsachen" angesprochen, dieser sei seiner "Aufforderung der Entscheidungsfindung letztlich nachgekommen und aus der JA ausgetreten".
Fotos des Kollektivs "Recherche Nord", über die der "Spiegel" weiter berichtet, zeigen zudem einen "Leistungsmarsch" des NPD-Nachwuchses vom April am Steinhuder Meer, einem See in Niedersachsen. Bei dem konspirativ vorbereiteten Marsch sollen 22 Personen anwesend gewesen sein, darunter drei junge Männer, die eigentlich bei der "Jungen Alternative" aktiv sind.
© 2024 dts Nachrichtenagentur