
Die Zahlen beruhen auf einer regelmäßigen repräsentativen Befragung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in 15.000 Betrieben. Die Lage ist im Osten mit 31 Prozent im Jahr 2023 deutlich schlechter als im Westen mit 44 Prozent. Das gilt auch für die Tarifbindung der Betriebe. Vergangenes Jahr hatten 76 Prozent aller Betriebe in Deutschland weder einen Branchen- noch einen Haustarifvertrag, in Ostdeutschland sogar 83 Prozent. Branchendaten belegen, dass tarifliche Löhne in der Regel höher sind als nicht tarifliche Verdienste.
"Seit Jahren befindet sich die Tarifbindung im freien Fall - das ist politisches Versagen auf ganzer Linie", sagte Susanne Ferschl, die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Sie fordert deshalb, dass die Bundesregierung das Tariftreuegesetz umsetzt, das sie seit Langem angekündigt hat. Notwendig sei auch, dass Tarifverträge leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden könnten und Tarifflucht durch Outsourcing verhindert werde, so die Linken-Politikerin.
© 2024 dts Nachrichtenagentur