
Der Münchner Ökonom übt in seiner Stellungnahme scharfe Kritik an den Plänen zur Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittslohns für weitere 14 Jahre bis 2039. Deutschland befinde sich in einer tiefen Strukturkrise. Der Bundestag stehe vor der schwierigen Aufgabe, eine Balance "zwischen der Erhaltung unseres Sozialsystems und der Anpassung an die Realitäten zu finden", so Börsch-Supan.
"Das vorliegende Gesetzesvorhaben erfüllt diese Aufgabe nicht. Ganz im Gegenteil ist es in weiten Teilen ein Ausdruck der Weigerung, diese Realitäten anzuerkennen. Er verstärkt damit die Strukturkrise Deutschlands. Das wesentliche Element des Pakets - die Haltelinie - gibt in Zeiten knapper Kassen den Besserverdienenden mehr als denen, die den Sozialstaat nötig haben", schreibt Börsch-Supan.
"Das Rentenpaket II wandelt unser Rentensystem zurück zu einem reinen System der Leistungsorientierung zulasten Jüngerer", kritisiert der Experte. Die Anhörung findet am Montag im Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales statt.
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