
"Daher strebe ich ein Vermittlungsfahren an. Wir werden in den nächsten Wochen sehen, ob wir eine Mehrheit dafür bekommen." Mit Ländern wie Bayern, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen ziehe man an einem Strang. Nun komme es darauf an, ob die SPD-geführten Länder mitziehen - "oder ob die Parteiräson siegt und die Patienten die Leidtragenden sind". Am 22. November wird sich der Bundesrat mit der Reform befassen.
Laumann bekräftigte seine Kritik an Lauterbachs Reform: "Die Reform ist sehr an den Interessen der Unikliniken orientiert. Die anderen Kliniken, gerade auch die auf dem Land, sind dagegen die Verlierer." Er nennt ein Beispiel: "Lauterbachs Facharzt-Vorgaben verschärfen aber ganz klar die Lage. Sie sind so streng, dass womöglich einige Kliniken schließen müssen, die das eigentlich nicht müssten - und dann wird das nächste Krankenhaus weiter weg sein als 20 Autominuten."
Er fordert vom Bund eine Brückenfinanzierung, bis Lauterbachs Reform greift: "Lauterbachs Reform wird voraussichtlich erst 2027/2028 umgesetzt sein. Wir brauchen dringend eine Brückenfinanzierung. Wir müssen dafür sorgen, dass die richtigen Häuser überleben, vor allem auf dem Land. Sonst gefährden wir etwa die Versorgung der Schlaganfall-Patienten." Laumann nannte auch eine Zahl: "Wir gehen davon aus, dass die Kliniken rund vier bis fünf Milliarden Euro brauchen, um die Zeit bis zum Greifen der Reform zu überstehen. Das muss der Bund bereitstellen."
© 2024 dts Nachrichtenagentur