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Der angeschlagene Halbleiterhersteller Intel hat am Dienstag einen neuen Vorstandsvorsitzenden präsentiert. Lip-Bu Tan gilt als innerhalb der Branche bestens vernetzt - und könnte eine entscheidende Rolle beim Verkauf der Fertigungssparte an Mitbewerber wie AMD, Broadcom und Nvidia spielen. An der Börse reagieren Investoren begeistert über die Ernennung. Ist die Aktie damit wieder ein Investment?
Milliardenverlust bringt Intel in Not, letzte Chance Aufspaltung?
Hinter den Anlegerinnen und Anlegern von Halbleiter-Urgestein Intel liegen herausfordernde Jahre. Der Chip- und KI-Boom ist nach einer Reihe schwerwiegender Fehlentscheidungen des Managements völlig am Unternehmen vorbeigegangen, während Intel gleichzeitig in seinen Kernmärkten Kunden an Konkurrenten wie AMD und Nvidia verloren hat.
Das hatte einen anhaltenden Umsatz- und Gewinnrückgang zur Folge. Im vergangenen Herbst belief sich der Quartalsverlust auf haarsträubende 16,6 Milliarden US-Dollar - und das ausgerechnet in derjenigen Phase, in der Intel mithilfe von milliardenschweren Investitionen zu einem Samsung und Taiwan Semiconductor ebenbürtigen Auftragsfertiger aufsteigen wollte.
Neuer CEO, doch wohin geht die Reise für die Aktie?
Doch daraus dürfte nichts werden, denn angesichts der finanziellen Schieflage, in der das Unternehmen inzwischen steckt, steht ein Verkauf der Fertigungssparte zur Diskussion. Dafür dürfte der neue CEO genau der richtige Mann sein. So zumindest lässt sich die Kursreaktion am Markt interpretieren. Was der Sprung der Aktie aus technischer Perspektive bedeutet, soll ein Blick in den Chart klären.
Hartnäckiger Abwärtstrend, aber fundamental gerechtfertigt
Gegenüber dem im April 2021 bei 68,49 US-Dollar erzielten Mehrjahreshoch haben die Anteile auf dem Höhepunkt des Abverkaufs vor wenigen Wochen knapp 73 Prozent an Wert verloren. Das erscheint auf den ersten Blick viel, spiegelt aber durchaus die Geschäftsentwicklung wider. Denn die Erlöse sind seitherum rund ein Drittel zurückgegangen, während Intel inzwischen Milliardenverluste macht und auf einer Gesamtverschuldung in Höhe von 28 Milliarden US-Dollar sitzt.
Der größte Teil dieser Kursverluste geht auf das vergangene Jahr zurück. Gegenüber dem Stand vor 12 Monaten hat Intel 54 Prozent an Wert eingebüßt. Die Aktie handelt dementsprechend in einem hartnäckigen Abwärtstrend, wobei die Mehrjahrestiefs aus technischer Perspektive starke Verkaufssignale bedeutet haben.
Bodenbildung lässt auf Trendwende hoffen
Doch diese konnten sich bislang nicht durchsetzen. Im Bereich von 20 US-Dollar scheint Intel einen Boden gefunden zu haben. Bei Kursrückgängen stieß die Aktie hier immer wieder auf Kaufinteresse, was dynamische Zwischenanstiege ermöglichte. Die haben mit Blick auf den Kurs bislang zwar keinen nachhaltigen Erfolg gehabt.
Die technische Indikation hat sich in den vergangenen Monaten aber stark verbessert. Gegen den Seitwärtstrend der Aktie befinden sich sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD in Aufwärtstrends. Es liegen also bullishe Divergenzen vor, die eine Trendwende immer wahrscheinlicher machen.
Technische Indikatoren lassen auf weitere Gewinne schließen
In der vergangenen Woche ist dem MACD der Sprung über die Nulllinie gelungen, damit zeigt er einen kurzfristigen Aufwärtstrend der Aktie an. Währenddessen liegt der RSI im neutralen Bereich und steht weiter steigenden Kursen damit zumindest nicht im Wege.
Am Donnerstag ist nach der CEO-Ernennung ein Kurssprung zu erwarten. Bereits in der US-Vorbörse hatte Intel zweistellig zugelegt. Dieser dürfte die Ausgangslage der Aktie oberhalb der 50-Tage-Linie zementieren. Damit liegt ein erstes prozyklisches Kaufsignal vor, während der Boden bei 20 US-Dollar nach dem jüngsten, erfolgreichen Test weiter zementiert wird.
Fazit: Solange der Boden hält, ist was zu holen!
Zwar ist das nicht der erste Sprung über diese Hürde in den vergangenen Monaten, dafür war der Aufwärtstrend der technischen Indikation bislang aber noch nicht so stark ausgeprägt wie jetzt. Damit könnte die Intel-Aktie nach dem Donnerstag vor einer nachhaltigen Kurserholung stehen. Für eine weitere Verbesserung der technischen Ausgangslage gilt es nun noch die 200-Tage-Linie zu überwinden. Dann ist auch ein Gap-Close und eine Attacke auf den bei 30 US-Dollar liegenden Widerstand möglich.
Chance auf bis zu 193 Prozent nutzen
Risikoaffine Anlegerinnen und Anleger, die auf eine weitere Erholung der Aktie spekulieren und sich dabei die Chance auf eine hohe Rendite sichern wollen, können das mithilfe des Discount-Calls VC48WG tun. Dieser bietet die Chance auf bis zu 193 Prozent, wenn sich Intel bis zum Laufzeitende am 19. September auf 30 US-Dollar oder mehr erholen sollte.
Doch Vorsicht: Unterhalb des Basispreises von 25 US-Dollar würde VC48WG zum Fälligkeitstermin wertlos verfallen. Es besteht also Totalverlustgefahr. Das Auszahlungsprofil ist für einige beispielhafte Fälle das Folgende:
Gastautor: Max Gross
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