
"Ich glaube, wir brauchen eine Aufarbeitung der Pandemie. Da geht es in meinen Augen nicht unbedingt darum, mit dem Finger auf einzelne Personen zu zeigen und ein Anklageverfahren zu haben. Es geht darum, dass wir Lehren ziehen und wir wissen, was wir das nächste Mal anders machen sollten", so Streeck.
Dafür müsse man die Pandemie auch als Stellvertreter für alle möglichen Arten von Krisen verstehen, die zu einer gesellschaftlichen Spaltung führen könnten. Anschließend gehe es darum, Lehren über die wissenschaftliche Beratung der Politik zu ziehen. "Die Wissenschaft spielt eine wichtige Rolle in der Beratung der Politik", so Streeck. Dafür fordert er einen wissenschaftlichen Chefberater im Kanzleramt. Für die Aufarbeitung kann er sich aber auch andere Wege vorstellen.
Hier nennt er als Beispiel eine Enquete-Kommission oder eine wissenschaftliche Aufarbeitung direkt im Gesundheitsministerium. "Es gibt viele Wege, wie man eine Aufarbeitung machen kann. Ob das jetzt das eine oder das andere ist, das muss man sehen", so Streeck.
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