Boeing: Zolldeals sollten das Auftragsbuch deutlich füllen!
Der Zollstreit lässt die Boeing-Aktie einbrechen. Der Flugzeugbauer ist auf hunderte Zulieferer angewiesen!
Donald Trump packte am Abend des 02.04.2025 den Zollhammer aus. Sämtliche Länder werden mit Basiszöllen von 10 % belegt. Doch die länderspezifischen Zölle liegen sogar deutlich höher, wie mit 34 % für China, 46 % für Vietnam und 20 % für die EU. Das Ziel von Donald Trump ist ein Ausgleich der Handelsbilanzdefizite. Dafür opfert er auch seine eigene Industrie, denn die hohen Zölle sorgen für eine massive Investitionsunsicherheit und würgen das Wirtschaftswachstum ab. In den USA droht eine Stagflation, also eine Kombination aus fehlendem Wirtschaftswachstum mit einer zugleich steigenden Inflation, wenn die Zölle bestehen bleiben. Die Aktie von Boeing rauschte von 165 USD auf unter 135 USD. Der Flugzeugbauer bezieht seine Teile von Handelspartnern wie Kanada und Europa und ist bei der Boeing 737 auf rund 700 verschiedene Zulieferer angewiesen. Die Zölle erhöhen die Kosten. Nicht umsonst ist laut Boeing-Chef Ortberg "freier Handel" für den Konzern sehr wichtig.
Warum neue Großaufträge winken werden!
Boeing ist vom Zollstreit betroffen, weil man viel importieren muss. Ob aber gerade Flugzeugbestellungen, die weniger oft vorkommen, mit Sonderzöllen sanktioniert werden, ist fraglich. Stattdessen hat Boeing eine gute Chance, ein Profiteur zu werden, wenn Donald Trump mit Deals für eine Anpassung im Zollstreit sorgt. Der US-Präsident will "eine Menge Geld" von Europa und Asien, und über mehr Käufe von Boeing-Flugzeugen lässt sich das umsetzen. Mit Vietnam wagt sich eines der ersten Länder aus der Deckung, um einen Deal mit den USA zu verhandeln. Vietnam strebt die Abschaffung von Zöllen an, wenn die USA zu einem Deal bereit sind, nachdem der Zoll von Trump auf 46 % festgelegt wurde. Um die Handelsbilanz zu verbessern, ist Vietnam in einem ersten Schritt offenbar bereit, Flugzeuge von Boeing zu kaufen. Das könnte Signalwirkung haben. Der US-Präsident strebt mehr Verkäufe von heimischen Produkten an. Der Erwerb von Jets kann schnell in die Milliarden gehen, was mehr Vertragsabschlüsse mit Boeing begünstigen würde. Mehr Länder könnten versuchen, auf diese Weise die Zölle reduzieren zu lassen. Damit könnte Boeing ein Profiteur von neuen Handelsdeals werden und das Auftragsbuch könnte sich in naher Zukunft deutlich füllen.

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