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Goldman Sachs warnte vor ein paar Wochen vor einem Kurssturz, während die KI Euphorie weiter schwelt. Die Aktie von Super Micro Computer SMCI ist nach dem Aufwärtshype zu einer wilden Achterbahnfahrt geworden, mal schießt sie nach oben, mal stürzt sie ab. Goldman Sachs zog schon vor einigen Tagen "die Reißleine" und gab ein klares "Verkaufen" aus. Als Grund wurden eine zu hohe Bewertung, wachsender Konkurrenzdruck und schrumpfende Margen angeführt. Doch gleichzeitig treibt die künstliche Intelligenz KI den Server Markt an wie nie zuvor, und Super Micro ist mittendrin. Kann das Unternehmen nochmals vom KI Boom profitieren? Oder ist die Aktie nach der Rally überhitzt? Hier erfahren Sie es.
Goldman Sachs kennt kein Pardon, die Investmentbank stufte schon vor einigen Tagen SMCI von Neutral auf Verkaufen herab und senkt das Kursziel von 40 auf 32 US-Dollar Die Investmentbank sieht einfach zu viele Risiken. Das Analystenurteil wirkt immer noch nach. Demnach ist die Bewertung nach der Rally zuvor, zu hoch gewesen. Die Bank sieht einen wachsenden Margendruck, weil immer mehr Konkurrenten in den lukrativen KI Server Markt drängen und auch ein weiteres Schrumpfen der Bruttomarge.
Aber wie das so ist, sind doch nicht alle so pessimistisch. J.P. Morgan hatte erst zuletzt auf Kaufen hochgestuft, weil regulatorische Unsicherheiten weggefallen sind. Wer hat nun recht?
Warum schwankt die Aktie so extrem? Super Micro ist ein Spielball der großen Marktthemen:
Zum einen dem KI Hype, die Nachfrage nach Hochleistungsservern für Künstliche Intelligenz explodiert. Super Micro will bis 2026 40 Milliarden Dollar Umsatz machen, das wäre fast eine Verzehnfachung. Dann sind da die Handelskonflikte, neue US Zölle könnten Lieferketten und Margen belasten. Als Trump aber eine Zoll Pause ankündigte, schoss die Aktie um über 10 Prozent nach oben. Weiterhin ist die Aktie wie kaum eine andere der "politischen Nervosität" ausgesetzt, jede Nachricht aus Washington oder Peking lässt den Kurs schwanken.
Chartbild - Wohin könnte der Kurs tendieren?
Noch im Jahr 2022 lag die Aktie im Tief bei 3,62 Euro, bevor sie dann zu ihrem nahazu unaufhaltsamen kometenhaften Anstieg bis auf ein Hoch bei 112 Euro im März 2024 ansetzte. Dieses Hoch wurde seitdem nicht mehr erreicht. Es ging seitdem im wilden Zick-Zack soga bis auf unter 17 Euro nach unten, bevor der Kurs wieder auf ein aktuelles Niveau von um die 30 Euro anzog. Aktuell liegt die Aktie innerhalb einer stärkeren Unterstützungszone bei 26 - 31 Euro. Erst Kurse unterhalb von 22 Euro wirken bedrohlich und lassen auch einen Re-Test des Tiefs bei unter 17 Euro möglich erscheinen. Hingegen dürften Kurse oberhalb der 36 Euro auf einen Anstieg in Richtung 40-45 Euro hindeuten.
Noch ist der derzeit übergeordnete Abwärtstrend seit März 2024 intakt. Auch der RSI zeigt sich unentschlossen mit einem Wert bei ca. 40.
Was tun?
Die Zahlen von SMCI sind durchwachsen, nicht ganz einfach und eindeutig. Zum einen gibt es die starke Umsatzprognosen von 40 Milliarden bis 2026 dank KI Nachfrage, auch das KGV erscheint günstig, jedoch warnt z. B. GS vor fallenden Margen, aktuell sind es nur knapp 12 Prozent. Es bestehen nach wie vor politische Risiken, Handelszölle und Lieferketten-Probleme.
Für Risikofreudige ist ein Einstieg auf dem aktuellen Niveau möglich, wenn diese an eine Fortsetzung der KI Euphorie glauben. Z.B. könnte man SMCI dem Depot als einen kleinen Anteil beimischen mit einem Kursziel im Bereich 45 Euro. Jedoch sollte man immer die Chartmarke um 22 Euro im Auge behalten, denn Kurse darunter könnten weitere Tief in Richtung 15-16 Euro indizieren.
Super Micro ist und bleibt ein Spiel mit hohem Risiko, aber auch hohem Potenzial. Wer zuschlagen will, sollte nur Geld einsetzen, das er notfalls verlieren kann.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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