
Gleichzeitig hält er es für unumgänglich, dass im Kriegsfall auch Wehrpflichtige an die Front geschickt würden. "Ob Cyberwar oder persönlich im Feuergefecht: jeder Soldat an der Front ist einer zu viel. Ich fürchte, dass es in einer kriegerischen Auseinandersetzung in einer Armee keine Komfortzonen mehr geben wird", sagte der Ruhrbischof.
Overbeck, der 2011 vom damaligen Papst Benedikt XVI. zum Militärbischof der Bundeswehr berufen worden war, sagte weiter: "Angesichts des Zustandes vieler karitativer Organisationen, Krankenhäuser, Altenheime, Kitas oder Schulen wäre es bitter nötig, daran zu erinnern, dass wir alle etwas für die Gesellschaft tun müssen, in der wir selbstverständlich und in Freiheit leben. Junge Menschen könnten hierbei wachsen und reifen."
Der Geistliche hält den Vorschlag der Grünen, einen sogenannten Freiheitsdienst für 18- bis 67-Jährige einzuführen, für "bedenkenswert". Overbeck: "Richtig finde ich, dass die Last für die Verteidigung nicht allein der jungen Generation auferlegt werden darf."
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD wird die Rückkehr zur Wehrpflicht vorerst ausgeschlossen. Stattdessen soll es einen freiwilligen Wehrdienst nach schwedischem Modell geben.
© 2025 dts Nachrichtenagentur