
Selbst im Urlaub habe er sich nicht mehr sicher gefühlt und seine Ferien deshalb immer öfter in einsamen Gegenden im Gebirge verbracht. "Irgendwann ist mir klar geworden: Wenn ich in Ruhe gelassen werden will, muss ich dahin, wo gar keine Menschen sind." Er habe den Glauben daran verloren, gegen den Hass ankämpfen zu können, der vor allem auf Social Media verbreitet werde. "Vielleicht ist das der Punkt, wo es pathologisch geworden ist. Am Ende war da ein Gefühl von absoluter Vergeblichkeit", so Kühnert.
Der SPD-Politiker offenbarte außerdem, dass er seit einigen Jahren mit einem FDP-Mann liiert ist. Dank seiner Beziehung habe er noch einmal neu begriffen, wie wichtig der Respekt vor politisch Andersdenkenden sei: "Es braucht das ständige Bewusstsein, dass der politische Gegner auch recht haben könnte."
Kühnert schließt nicht aus, noch einmal in die Politik zurückzukehren: "Ich bin nicht ausgestiegen, weil ich das alles lächerlich oder überflüssig fände", sagte er.
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