Kann der Lebensmittelkonzern die Krise meistern? Agrana schockt Investoren mit einer drastischen Dividendenkürzung und vorsichtiger Prognose - während gleichzeitig die Umstrukturierung im Zuckergeschäft für zusätzlichen Gegenwind sorgt.
Dividenden-Dämpfer verunsichert Märkte
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Die Ankündigung sticht ins Auge: Statt 0,90 Euro wie im Vorjahr will Agrana nur noch 0,70 Euro pro Aktie ausschütten. Das entspricht einer Kürzung von satten 22%. Für dividendenorientierte Anleger ein herber Schlag, der die Attraktivität des Titels deutlich schmälert.
Doch damit nicht genug:
- Die EBIT-Prognose für 2025/26 zeigt kaum Wachstum (0% bis +1% oder sogar leicht negativ)
- Der Umsatz könnte um bis zu 5% schrumpfen
- Die Hauptversammlung am 9. Juli dürfte spannungsgeladen werden
Zuckersegment im Umbruch - mit Folgen
Während die Dividendennews für Unmut sorgt, läuft im Hintergrund ein radikaler Strukturwandel: Agrana schließt die Zuckerwerke in Leopoldsdorf und Hrušovany und konzentriert die Produktion auf die Standorte Tulln und Opava.
Die Konsequenzen?
- Außerordentliche Personalkosten durch die Werksschließungen
- Anhaltend schwaches operatives Ergebnis im Zuckergeschäft
- Logistische Herausforderungen durch die Konsolidierung
Ukraine-Krieg als zusätzliches Risiko
Besonders brisant: Die unklaren Auswirkungen des Ukraine-Konflikts auf die Beschaffungsmärkte. Die zollfreie Einfuhr ukrainischer Agrarprodukte in die EU könnte die Preise weiter unter Druck setzen - ein Risiko, das schwer zu quantifizieren ist.
Technisch betrachtet notiert die Aktie mit 11,30 Euro zwar knapp über dem 200-Tage-Durchschnitt (11,25 Euro), bleibt aber fast 20% unter dem 52-Wochen-Hoch von 14,10 Euro. Der RSI von 56,8 signalisiert noch keine Überhitzung.
Die große Frage: Schafft es Agrana, durch die schmerzhaften Strukturmaßnahmen langfristig wieder auf Wachstumskurs zu kommen - oder droht hier eine längerfristige Schwächephase? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.
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