
© Foto: BYD / BYD SEAL City
BYD überrascht mit starken Zahlen für Q1 2025. Umsatz und Gewinn steigen deutlich. Damit zieht der Elektroautobauer wohl endgültig an Tesla vorbei. Anleger reagieren mit Begeisterung. Im Heimatmarkt China fällt der Jahresstart eher schwach aus. Doch BYD trotzt der Saisonalität. Weltweit expandiert der Konzern mit Volldampf. Neue Werke in Europa und schnelle Ladetechnik untermauern den Kurs. Lohnt sich ein Einstieg für Sie jetzt noch?
Umsatz und Gewinn im Aufwind
Im ersten Quartal legte BYD ein starkes Ergebnis hin. Der Gewinn je Aktie stieg auf 3,12 CNY im Vergleich zu 1,57 CNY vor einem Jahr. Analysten hatten rund 2,55 CNY erwartet. Damit wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Auch der Umsatz wuchs kräftig von 124,9 Mrd. auf 170,4 Mrd. CNY. In US-Dollar gerechnet verdoppelte sich der Nettogewinn nahezu auf 1,26 Mrd. US-Dollar. Der Umsatz in US-Dollar kletterte um 36 Prozent auf 23,4 Mrd. US-Dollar. Überraschend stark war die Marge in China, obwohl das erste Quartal dort traditionell eher, wie in der Einleitung schon geschrieben, ein Tiefpunkt ist. Die Zahlen zeigen überzeugend, dass BYD seine Kosten im Griff hat und die Nachfrage weiter boomt. Wenn man jetzt mal mit den letzten Tesla-Zahlen vergleicht, die eine totale Enttäuschung waren, gibt es einen klaren Sieger: Der heißt BYD. Wobei man fairerweise erwähnen muss, dass Tesla mehr als nur ein Elektroautobauer ist, sondern auch eine Softwareschmiede mit enorm vielen Daten zum FSD (autonomes Fahren).
Technologie und globale Expansion
BYD setzt auf ein breites Modellportfolio. Rein batteriebetriebene Elektroautos und Plug-in-Hybride verkaufen sich weltweit am besten. ADAS-Systeme (Fahrerassistenz-Systeme) sind serienmäßig an Bord. Für Ultraschnellladen bringt BYD eine neue Technologie, mit der in fünf Minuten Strom für 400 Kilometer Reichweite in die Batterie fließt. Hunderte Megawatt-Stationen operieren bereits, natürlich müssen da noch tausende mehr kommen. International baut BYD seine Präsenz aus. In Brasilien, Ungarn, der Türkei und Indonesien werden neue Werke geplant oder schon gebaut. In Europa hinterlegt BYD seinen Markteintritt mit RoRo-Schiffen, das sind Schiffe, mit denen vor allem Autos, LKWs, Boote, Busse, etc. auf dem Seeweg sicher transportiert werden. Roro steht hierbei für Roll on roll off. BYD achtet dabei auch auf zusätzliche Produktionskapazitäten, um Zölle zu umgehen. Neben Deutschland soll ein drittes Werk folgen. Diese Offensive verdeutlicht, wie ernst BYD den globalen Wettbewerb nimmt.
Charttechnik und Ausblick
Im Chart hat BYD seinen Aufwärtstrend bestätigt. Seit die Barriere bei rund 32,50 Euro im Januar überwunden wurde, klettert der Kurs bis zu seinem Hoch bei 50,44 Euro. Aktuell notiert BYD um 45,50 - 46,00 Euro. Nach den Zahlen gibt es einen kleinen Kurssprung, aber das Momentum geht verhalten aufwärts. Im Chart bildet siche eine Vimpelformation , deren Auflösung sowohl nach unten, als auch noch nach oben erfolgen kann. Mögliche Pullbacks auf oder in Richtung der Unterstützung bei 42 Euro sind eventuell Chancen für Nachkäufe. Der Relative-Stärke-Index signalisiert derzeit kein Extrem mit einem Wert von um die 60, umgekehrt auch etwas Raum für weitere Anstiege lässt. Langfristig bleibt der Trend intakt, solange das Papier weiterhin über der 200-Tage-Linie verharrt. Wird die Formation nach oben hin aufgelöst, das passiert, wenn der Kurs über die Marke bei 49,50 Euro per Tagesschlusskurs steigt, dann liegt das abgeleitete Kursziel bei 58 - 60 Euro.
Was tun?
BYD überzeugt durch wachsende Erlöse, starke Gewinnzuwächst und eine breit angelegte internationale Expansionsstrategie. Charttechnisch bewegt sich die Aktie derzeit immer noch klar im Aufwärtstrend. Fundamentale Kennzahlen sehen robust aus und das internationale Wachstum liefert ungebrochenen Rückenwind. Kurzfristig können Korrekturen zu einem Einstieg im Bereich 42-43 Euro locken. Absichern mit einem möglichen Stopp bei 38 Euro und Kursziel bei einem Ausbruch nach oben im Bereich oberhalb von 55 Euro.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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