
NEW YORK (dpa-AFX) - Leichter Optimismus im Zollkonflikt mit China dürfte die wichtigsten US-Aktienindizes nach ihrem zähen Wochenstart am Mittwoch etwas antreiben. Für den Leitindex Dow erwartet der Broker IG rund anderthalb Stunden vor dem Handelsstart Gewinne von 0,8 Prozent auf 41.144 Punkte.
Zwischen den USA und China bahnen sich erste hochrangige Gespräche an, seit US-Präsident Donald Trump Anfang April eine beispiellose Flut an Zöllen losgetreten hatte. US-Finanzminister Scott Bessent soll am 8. Mai in die Schweiz reisen und dort auch mit einem führenden Wirtschaftsvertreter der Volksrepublik China zusammentreffen. Mit wem er sich treffen werde, ließ sein Ministerium offen. Laut chinesischer Seite wird es der Vize-Ministerpräsident He Lifeng sein, der mit Bessent spricht. Seit der Eskalation im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften wurden von den USA bis zu 145 Prozent Zusatzzölle auf Waren-Importe aus China verhängt. Peking verlangt im Gegenzug auf Einfuhren aus den USA Aufschläge von 125 Prozent.
Der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 profitiert ebenfalls von der Hoffnung auf eine Annäherung. IG taxiert ihn 0,3 Prozent höher auf 19.850 Punkte. Es bahnt sich ein neuerlicher Test der 200-Tage-Durchschnittslinien an. Sie sind in unterschiedlicher Berechnungsweise viel beachtete Trendindikatoren für die langfristige Entwicklung.
Auch im Zuge der Berichtssaison steht das Zollthema im Vordergrund. Deutlich beruhigen konnte der Chipkonzern AMD Anleger wie Experten. Vivek Arya von der Bank of America sprach nach guten Geschäftszahlen und einem starken Ausblick trotz allen China-Gegenwinds sogar eine Kaufempfehlung aus. AMD habe damit genau den Nerv seiner zuvor geäußerten Sorgen um das KI-Geschäft und Grafikprozessoren-Konkurrenz durch Nvidia getroffen. Damit sei das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken nun attraktiv. AMD-Papiere kletterten vorbörslich um fast 5 Prozent.
Noch stärker gefragt waren Walt Disney . Der Unterhaltungsriese trotzt dank des Geschäfts mit Freizeitparks und Streaming der Zoll-Unsicherheit, die auch die Filmbranche erfasst hat. Während viele US-Unternehmen ihre Prognosen zurückziehen, übertraf Disney mit seinem Ausblick die Erwartungen der Analysten.
Enttäuschungen gab es freilich auch. So rutschten Papiere des Chip-Bauers Marvell Technology um fast 8 Prozent ab. Das Unternehmen stapelt nicht nur tiefer, sondern verschob wegen der Unsicherheiten auch den Investorentag. Uber verfehlte derweil mit seinen Buchungszahlen die Erwartungen, wofür die Aktien abgestraft wurden.
Derweil steht bei den ausländischen Werten in New York Zeefr im Fokus. Die Tochter des chinesischen Elektroautoherstellers Geely soll privatisiert werden, wenn es nach der Mutter geht. Sie bietet eine zweistellige Prämie zum Vortagesschlusskurs, an der sich Zeefr-Anrechtsscheine nun orientieren./ag/jha/
US0079031078, US67066G1040, US2546871060, US2605661048, US6311011026, US78378X1072, 2455711, US90353T1007