
DJ Infineon kappt wegen Zöllen die Prognose
DOW JONES--Infineon hat vor dem Hintergrund der Zölle und des schwachen Dollar seine Prognose für das Gesamtjahr gesenkt. Der Umsatz wird leicht rückläufig statt wie zuvor stabil bis leicht steigend erwartet, die wichtige Segmentergebnismarge im mittleren statt im mittel bis hohen Zehner-Prozentbereich, wie der Chiphersteller aus der Nähe von München mitteilte. Unterstellt wird dabei ein Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,125 statt wie bisher 1,05.
Ausschlaggebend für die Anpassung ist ein erwarteter negativer Umsatzeffekt aufgrund der Zollauseinandersetzungen, den Infineon pauschal mit etwa 10 Prozent des erwarteten Umsatzes im vierten Quartal beziffert. Ohne diesen Effekt wäre die Prognose im Wesentlichen unverändert geblieben, heißt es in der Mitteilung. Infineon kappt seine Investitionsplanung für das laufende Jahr um etwa 200 Millionen Euro.
Im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal 2024/25 konnte Infineon Umsatz und operativen Gewinn zum Vorquartal um jeweils 5 Prozent steigern. Die Nachfrage stieg in drei von vier Geschäftssegmenten, darunter Automotive und Industrie.
Der operative Gewinn für die Monate Januar bis März - das sogenannte Segmentergebnis - erreichte 601 (Vorquartal: 573) Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 572 Millionen Euro Segmentergebnis gerechnet. Bei einem Umsatz von 3,59 Milliarden Euro entspricht das einer Marge von 16,7 Prozent. Damit hat Infineon seine selbst gesteckten Ziele erfüllt.
"Infineon hat sich im zweiten Quartal gut geschlagen", sagte Vorstandschef Jochen Hanebeck. Der Auftragseingang zeige nach wie vor keinerlei Abschwächung, so dass sich die Auswirkungen der Zollauseinandersetzungen nur pauschal abschätzen ließen.
Im dritten Quartal wird der Umsatz bei rund 3,7 Milliarden Euro gesehen und die Segmentergebnismarge erneut im mittleren Zehner-Prozentbereich.
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May 08, 2025 01:59 ET (05:59 GMT)
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