
© Foto: Symbolbild von Nicholas Doherty auf Unsplash
RWE hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Erstes Monopile-Fundament im Windpark Thor ist gelegt. Der Konzern investiert kräftig in erneuerbare Energien - vor allem in Europa. Gleichzeitig stoppt RWE seine Offshore-Projekte in den USA, die Dividende steigt um zehn Prozent auf 1,10 Euro je Aktie. Analysten halten die Zahlen für solide, sehen aber auch Risiken. Charttechnisch könnte da noch was gehen. Lohnt sich der Einstieg? Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr.
Europäische Windkraft als neue Wachstumsbasis
In der Dänemark-Offshore-Anlage Thor legte RWE jüngst das erste 1.500 Tonnen schwere Monopile-Fundament. 72 dieser Fundamente sollen bis 2027 installiert werden. Dann generiert der Windpark Strom für über eine Million Haushalte. In Europa hat RWE rund 20 Offshore-Projekte in Betrieb und plant zahlreiche weitere. Die Konzentration auf den europäischen Markt ist eine bewusste Entscheidung. In den USA hingegen legt RWE Offshore-Windprojekte derzeit auf Eis. Die US-Bundesbehörden erteilen keine neuen Genehmigungen, Kritiker sehen darin einen direkten Einfluss der aktuellen Trump-Regierung. Stattdessen setzt RWE in den Vereinigten Staaten auf Onshore-Wind und Solarenergie, wo die Genehmigungsverfahren eher dezentral geregelt sind.
Solide Zahlen und strategische Wendung
Im Geschäftsjahr 2024 steigerte RWE das bereinigte EBITDA auf 5,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn summierte sich auf 2,3 Milliarden Euro. Deshalb erhöhten die Aktionäre die Dividende um zehn Prozent auf 1,10 Euro je Anteilsschein. Dr. Frank Appel übernimmt den Aufsichtsratsvorsitz und Michael Vassiliadis wird sein Stellvertreter. CEO Markus Krebber betont, dass RWE wirtschaftlich stark aufgestellt sei und zugleich den Umbau hin zu grüner Energie konsequent fortsetzt. Dennoch lasten gestiegene Investitionskosten und komplexe Genehmigungsverfahren schwer auf der Bilanz. Die Fokussierung auf Europa soll stabile Erlöse sichern und Planungsrisiken reduzieren.
Charttechnik: Auf dem Sprung zum Ausbruch
An der Börse schwankt die RWE-Aktie um 33 Euro. Das bisherige Jahreshoch liegt bei 34,66 Euro, das Tief im Dezember letzten Jahres bei 27,76 Euro. In den letzten Tagen pendelte der Kurs knapp unter dem Jahreshoch und bildete eine Seitwärtszone mit einem kleinen Rücksetzer. Die 50-Tage-Linie verläuft nahe bei 32,45 Euro, während die 200-Tage-Linie rund 31,30 Euro markiert. Zuletzt gab es ein "golden Cross", nämlich da, wo der 50er SMA von unten nach oben den 200er SMA geschnitten hat. Dennoch blieb eine starke Aufwärtsbewegung bislang aus. Was nicht ist, kann aber noch werden. Ein klarer Schlusskurs über 34 Euro würde ein technisches Kaufsignal auslösen. Fällt die Aktie jedoch unter 30 Euro, könnte sich der Abwärtstrend erneut beschleunigen. Volumenspitzen und Tagesschlusskurse geben zur Zeit erste Hinweise, ob derzeit eher Käufer oder Verkäufer dominieren. Der RSI jedenfalls liegt knapp unter der 50er Marke und damit im neutralen Terrain.
Ausgewogener Trading-Kauf
RWE überzeugt mit starken Zahlen, steigender Dividende und einem klaren Fokus auf den europäischen Erneuerbaren-Markt. Der jüngste Offshore-Meilenstein in Dänemark unterstreicht die technologische Führungsrolle. Charttechnisch wartet die Aktie auf einen Ausbruch über 34 Euro, um neues Momentum zu gewinnen. Kurzfristig bleibt der Kurs aber in einer engen Handelsspanne gefangen. Fundamentale Risiken wie Genehmigungsprobleme und hohe Investitionen sollten Anleger im Blick behalten. Wer von einer erfolgreichen Transformation zu grüner Energie überzeugt ist, findet bei Kursen um 33 Euro einen attraktiven Einstieg, den man aber dennoch mit einem relativ engen Stoppkurs absichern sollte. Langfristig orientierte Anleger setzen auf die Kursziele im hohen 30-Euro-Bereich. Unsere Idee lautet daher: Bei Rücksetzern in die Unterstützungszone aufstocken, ansonsten Gewinne bei klaren Aufwärtssignalen über 34 Euro laufen lassen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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