
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Technologiekonzern Siemens erwartet durch die US-Zollpolitik nur eine begrenzte Nettoauswirkung auf seine Geschäfte im laufenden Geschäftsjahr. Die Kostenbasis der Bereiche Digital Industries, Smart Infrastructure und Mobility in den USA beruhe zu rund 80 Prozent auf Nordamerika, der Großteil aus den USA selbst, sagte Konzernchef Roland Busch am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zum zweiten Quartal laut Redetext. "Wo nötig, ergreifen wir umfassende Maßnahmen, etwa bei der Beschaffung, durch Preisanpassungen oder indem wir Produktionskapazitäten diversifizieren." Die Lage sei jedoch "hochgradig unberechenbar".
Steigende Zölle und zunehmende handelspolitische Spannungen stellen Finanzvorstand Ralf Thomas zufolge jedoch ein Risiko für eine weitere Erholung in wichtigen Kundenindustrien wie der Automobilindustrie und dem Maschinenbau dar. Zudem beeinträchtigten sie das Investitionsklima insgesamt. "Im April haben wir bereits bei einigen unserer Kunden eine erhöhte Vorsicht in deren Bestellentscheidungen beobachtet", sagte Thomas. Die Medizintechniktochter Healthineers hatte vergangene Woche bereits angekündigt, dass sie durch Zölle Ergebnisbeeinträchtigungen von rund 200 bis 300 Millionen Euro erwartet./nas/zb