
3. bis 9. Mai 2025
Internationale Aktien legten diese Woche leicht zu, weil man mit einer Entspannung der amerikanisch-chinesischen Handelsbeziehungen rechneten. Die US-Zehnjahresrendite stieg um 9 Basispunkte auf 4,36%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 2 US-Dollar auf 60,50 US-Dollar. Gemessen an Terminkontrakten auf den CBOE Volatility Index (VIX) fiel die Volatilität diese Woche von 23,0 auf 22,1.
KonjunkturHandelsvereinbarung mit Großbritannien - die erste unter Trump 2.0
Am Donnerstag einigten sich die USA und Großbritannien grundsätzlich auf eine neue Handelsvereinbarung. Demnach bleibt der 10-prozentige Basiszoll bis auf einige Ausnahmen erhalten, doch werden die Sektorzölle auf die ersten 100.000, jährlich von Großbritannien in die USA exportierten Autos gesenkt. Außerdem gibt es Ausnahmen für britischen Stahl und Aluminium. Großbritannien erklärte sich wiederum zum Import von mehr US-Gütern bereit, darunter Boeing-Flugzeuge im Wert von 10 Milliarden US-Dollar. Außerdem will Großbritannien nicht tarifäre Handelshemmnisse auf amerikanische Landwirtschaftsprodukte abbauen. Laut Premier Keir Starmer soll bei US-Zöllen auf Pharmaprodukte, die vermutlich in den nächsten Wochen eingeführt werden, für Großbritannien eine Vorzugsbehandlung gelten. Die Vereinbarung von Donnerstag zeigt, dass in den anstehenden Gesprächen mit anderen Ländern weder der 10-prozentige Basiszoll noch die 25-prozentigen Sektorzölle leicht zu beseitigen sein werden.
Überraschender Durchbruch bei den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen
Das ganze Wochenende hatten US-Finanzminister Scott Bessent und der Handelsbeauftragte Jamieson Greer in der Schweiz mit Chinas Vizepremier He Lifeng über Zölle verhandelt, und am Montagmorgen kam der überraschende Durchbruch: Für zunächst 90 Tage wollen beide Länder die in den letzten Wochen gegeneinander verhängten Zölle drastisch senken. Die amerikanischen Zölle auf chinesische Waren würden von durchschnittlich 145% auf 30%, die chinesischen Zölle auf US-Waren von 125% auf 10% sinken, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Börsen reagierten mit Kursgewinnen. Laut Wall Street Journal waren die Gespräche möglich geworden, weil China den Schmuggel von Fentanyl-Vorläuferstoffen in die USA stärker bekämpfen will. Am Donnerstag hatte Trump bereits erklärt, dass der 145-prozentige Zoll gegen China nicht noch weiter erhöht werden könne; es sei "klar, dass er fallen" werde. Er hatte hinzugefügt, dass man wegen der Fortschritte beim Außenhandel und der Verhandlungen im Kongress über ein Steuergesetz "jetzt besser Aktien kaufen" solle.
Fed: Hohe Unsicherheit, aber stabile Konjunktur
Wie erwartet ließ die Fed ihren Leitzins am Mittwoch unverändert bei 4,25% bis 4,50%. Der Offenmarktausschuss sprach von höheren Arbeitsmarkt- und Inflationsrisiken. Angesichts der sehr unsicheren Lage meinte Notenbankchef Jerome Powell, dass die Notenbank gut auf mehr Klarheit warten könne. Man müsse nicht sofort reagieren.
Kurz gefasstJapans Finanzminister zog seine Bemerkung zurück, nach der Japans Bestände an US-Staatsanleihen im Wert von über 1 Billion US-Dollar Verhandlungsmasse in den bevorstehenden Handelsgesprächen sein könnten.
Australiens Labor Party hat bei den Parlamentswahlen am letzten Wochenende die Mehrheit gewonnen. Premier Anthony Albanese erhält eine zweite Amtszeit.
Acht OPEC+-Länder wollen die freiwilligen Förderkürzungen lockern, sodass die Förderung im Juni um etwa 411.000 Barrel täglich steigen könnte. Rohöl-Futures fielen daraufhin auf ein Vierjahrestief, erholten sich aber schnell wieder.
Nach einem Bericht des Wall Street Journal in dieser Woche will China Hunderte von Wirtschaftsdaten nicht mehr veröffentlichen. Dazu zählen Grundstücksverkäufe, ausländische Investitionen und Arbeitsmarktzahlen. Es wird somit schwieriger, sich ein Bild von der chinesischen Konjunktur zu machen.
S&P Global Ratings hat Kanadas Länderrating von AAA bestätigt.
Friedrich Merz wurde diese Woche zum Kanzler gewählt, doch erhielt er erst bei der zweiten Abstimmung im Bundestag die nötige Mehrheit. Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik fiel der designierte Kanzler im ersten Wahlgang durch. Die Verabschiedung wichtiger Gesetze könnte jetzt schwieriger werden.
Nach einem Bericht der Financial Times wollen chinesische Industrieunternehmen Trumps Zölle dadurch umgehen, dass für Lieferungen in die USA ein zu niedriger Wert angegeben wird. Damit würde China eine Lücke in den amerikanischen Einfuhrkontrollen nutzen.
China senkte den Leitzins von 1,5% auf 1,4% und die Mindestreserveanforderung um 50 Basispunkte auf durchschnittlich 6,2%.
Die Bank of England hat ihren Leitzins auf 4,25% gesenkt. Allerdings stimmten zwei der neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses für eine stärkere Senkung und zwei für konstante Leitzinsen. Laut der Notenbank seien weitere Zinssenkungen wahrscheinlich. Man handle "sorgfältig und schrittweise" und würde die Geldpolitik bei Bedarf lockern.
Die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für den Dienstleistungssektor waren im April uneinheitlich.
Laut Deutscher Bank haben US-Unternehmen in den letzten drei Monaten für 518 Milliarden US-Dollar Aktienrückkäufe bekannt gegeben, so viel wie noch nie.
Der taiwanesische Dollar legte diese Woche kräftig zu. Spekuliert wurde darüber, dass Taipeh eine Aufwertung zulässt, damit sich der Handelskonflikt mit den USA entspannt.
Am Mittwoch ließ die Trump-Administration wissen, dass sie Bidens Exportbeschränkungen für KI-Chips vereinfachen wolle.
Kanadas Premier Mark Carney traf sich am Dienstag mit Donald Trump. Er sprach von einer guten Basis für Handelsgespräche mit den USA.
Nach den jüngsten Anschlägen in Kaschmir, vermutlich durch pakistanische Terroristen, beschossen sich Indien und Pakistan diese Woche mit Raketen und Drohnen. Dennoch rechnen Analysten nicht mit einem wirklichen Krieg. Beide Seiten scheinen ihre Militärschläge zu begrenzen, um eine Eskalation zu vermeiden.
Nach einem Bloomberg-Bericht von Donnerstag unterstützt Trump Steuererhöhungen für Personen mit mindestens 2,5 Millionen US-Dollar Einkommen. Der Einkommensteuerspitzensatz würde dann von 37% auf 39,6% steigen.
Nach einer Umfrage der Federal Reserve Bank of New York blieben die 1-Jahres-Inflationserwartungen mit 3,6% unverändert. Die 3-Jahres-Erwartungen stiegen um 20 Basispunkte auf 3,2%, die 5-Jahres-Erwartungen fielen um 20 Basispunkte auf 2,7%.
Chinas Exporte stiegen im April um 8,1%. Offensichtlich exportiert China jetzt mehr nach Südostasien, während der Handel mit den USA einbrach.
GewinnmeldungenBislang haben etwa 90% der S&P-500-Unternehmen die Ergebnisse für das 1. Quartal 2025 vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen 10% sind die Gewinne laut FactSet um etwa 13,6% z.Vj. gestiegen. Die Umsätze haben im Vorjahresvergleich um 4,8% zugelegt.
Nächste WocheMontag: Inflation im Euroraum
Dienstag: britische Arbeitslosenquote, ZEW-Konjunkturerwartungen für den Euroraum, US-Inflation
Donnerstag: britisches BIP, britische Industrieproduktion, Euroraum-BIP, Euroraum-Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion in den USA
Freitag: japanisches BIP, Baubeginne in den USA, Konsumklimaindex der University of Michigan
Fokussiert und diversifiziert bleiben
Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Assetklassen diversifizieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Ihrem Investmentberater können Sie dazu beitragen, dass Ihr Portfolio angemessen diversifiziert ist und zu Ihren Langfristzielen, Ihrem Zeithorizont und Ihrer Risikobereitschaft passt. Diversifikation garantiert aber keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.
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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research.