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Die Mercedes-Benz Group Aktie hat zwar in den letzten Tagen wieder Schwung aufgenommen und sich kurz vor Handelsende auf ca. 53,50?Euro hochgearbeitet. Damit liegt der DAX-Wert wieder etwas deutlicher über der Damoklesschwert-Marke von 50 Euro. Das Unternehmen präsentierte zwar gute Zahlen, muss jedoch seine E Mobility Strategie weiter vorantreiben. In unserem Bericht schauen wir auf die aktuellen Entwicklungen bei der Sternmarke, ordnen das fundamentale Umfeld ein und werfen einen Blick auf die Charttechnik. Am Ende erfahren Sie, warum es für die Aktie nochmal richtig gefährlich werden kann und durchaus auch Vorsicht angebracht ist.
Analysteneinschätzungen und Zahlenwerk
Im April 2025 zeigten die Analysteneinschätzungen zur Mercedes-Benz Group-Aktie ein gemischtes Bild. Von den bewertenden Experten empfahlen 15 das Halten der Aktie, während 11 eine Kaufempfehlung aussprachen. Das durchschnittliche Kursziel lag bei 56,69 Euro, was ein Aufwärtspotenzial von nur rund etwas mehr als 5 % gegenüber dem heutigen Kurs bedeutet. Auffällig waren jedoch stark abweichende Prognosen: Die Deutsche Bank Research sah mit 90 Euro das höchste Potenzial, während UBS oder auch andere Resarchhäuser skeptischer waren. Die Spannbreite der Bewertungen unterstreicht die Unsicherheit hinsichtlich der künftigen Performance des Automobilkonzerns, trotz eines insgesamt neutralen bis vorsichtig optimistischen Konsenses.
Im Geschäftsjahr 2024 erreichte Mercedes-Benz einen Umsatz von 145,59 Milliarden Euro. Das war weniger als zuvor. Auch das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist um 30,8 Prozent gesunken und betrug 13,6 Milliarden Euro. Lieferkettenengpässe und volatile Rohstoffpreise belasten auch weiterhin das Geschehen. Das Ergebnis vor Zinsergebnis und Ertragssteuern (EBIT) fiel um 40,5 Prozent geringer aus als noch ein Jahr zuvor. Die Rendite ging um 39,1 Prozent zurück und betrug nach 12,6 Prozent im Jahr zuvor, jetzt noch 8,1 Prozent.
Fundamentale Einordnung und Neuigkeiten
Mercedes-Benz befindet sich immer noch mitten in der Transformation zur Elektromobilität. Der eActros?600 für den gewerblichen Schwerlastverkehr etwa soll ab Herbst mit erweiterten Varianten starten, während leichtere E-Lkw-Modelle zurückgefahren werden. Solche strategischen Entscheidungen signalisieren, dass der Konzern seine Ressourcen gezielt auf ertragreiche Segmente lenkt. Gleichzeitig hilft eine Entspannung im Zollstreit zwischen den USA und China. Neue Abkommen senken Zölle drastisch und das ist eine Erleichterung für exportorientierte Hersteller wie Mercedes. Branchenexperten hoffen jetzt auf stabilere Kosten und bessere Margen. Trotzdem mahnen viele Experten zur Vorsicht. Die politischen Rahmenbedingungen bleiben unsicher, etwa bei Subventionen für E-Autos oder möglichen CO2-Vorgaben. Zugleich drückt der Wettbewerb durch chinesische E-Auto-Hersteller auf die Margen.
Charttechnik
Ein Blick auf den Chart zeigt, dass die Mercedes-Benz Aktie unter den beiden wichtigen SMAs liegt. Sowohl der 50er, als auch der 200er liegen teils über dem aktuellen Kurs. Damit ist indiziert, dass sich die Aktie in einem mittel- und langfristigen Abwärtstrend befindet. In den mittleren und langfristigen Zeitfenstern dominieren somit weiterhin Abwärtstrends, während sich kurzfristig leichte Erholungsbewegungen abzeichnen. Der Relative-Stärke-Index liegt mit einem Wert von 54 im neutralen Bereich. Sollte die Aktie die 54,50?Euro-Marke und darüber hinaus noch die 55,50 Euro überwinden, könnte das einen Test in Richtung der 60 Euro-Zone auslösen. Bleibt dies hingegen aus, ist mit einem Downmove zu rechnen, der im Extremfall sogar die 50-Euro Marke triggern könnte. Daras würde sich ein Kursziel, aufgrund der Charttechnik, bis hin zu 30 Euro eröffnen. Das wäre das absolute Horrorszenario für den Autobauerkonzern.
Was tun?
Die jüngste Zollentlastung und die Expansion im Premium-Segment stützen die fundamentalen Aussichten. Charttechnisch jedoch bewegt sich die Aktie noch in einem Konsolidierungsmodus. Wir tendieren zu einer neutralen Haltung. Wer bereits investiert ist, kann eine Kernposition halten. Neueinsteiger sollten aber auf klare charttechnische Signale warten. Insbesondere den Ausbruch über 54,50?Euro und darüber hinaus über 55,50 Euro. Für ein größeres Engagement bietet sich dann quasi "grünes Licht", wenn die 50-Tage-Linie nachhaltig überwunden wird und die Kauflaune in der Branche anhält. Dennoch bleibt über der Aktie das schwere Los, wenn die 50 Euro Marke fällt und der Abwärtsdruck deutlich zunimmt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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