
Diese Besuche müssen allerdings eingebettet sein in guten Unterricht, sonst bringe es wenig. "Es geht um das Wissen, wie so etwas entstehen konnte", so Prien. "Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft und der Judenmord haben ja nicht in Auschwitz begonnen. Es begann mit einer schleichenden Entrechtung, Entmenschlichung, Enteignung."
Daneben müssten sich Kinder und Jugendliche auch wieder mehr mit der Frage beschäftigen, wie es eigentlich in der eigenen Familie gewesen sei. Da es immer weniger Zeitzeugen gebe, könnten auch Begegnungen mit Nachfahren von Opfern ein Weg sein - nicht nur aus Israel, sondern auch aus Mittel- oder Osteuropa. "Es gibt viele Wege, aber es muss pädagogisch gut gemacht sein. Der Besuch eines KZs allein macht noch keine Antifaschisten und keine Demokraten", so Prien.
© 2025 dts Nachrichtenagentur