DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Fast zehn Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals hat das Landgericht Braunschweig am Montag vier frühere VW-Führungskräfte schuldig gesprochen. Zwei Angeklagte müssen mehrjährige Haftstrafen antreten, zwei Ex-Mitarbeiter erhielten Bewährung. Mit viereinhalb Jahren Gefängnis für einen ehemaligen Leiter der Dieselmotoren-Entwicklung gingen die Richter über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Verteidiger haben Revision angekündigt. (Handelsblatt)
COMMERZBANK - Bundesbankvorstand Michael Theurer sagt mit Blick auf eine Übernahme der Commerzbank durch die italienische Großbank Unicredit, die weitere aufsichtsrechtliche Prüfung dazu sei nicht nur eine Formalie. "Grundsätzlich gilt: Zusammenschlüsse bieten Chancen, bergen jedoch auch immer Risiken. Und bei feindlichen Übernahmen steigen erfahrungsgemäß die Risiken", sagte Theurer in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Unicredit-Chef Andrea Orcel sei sich dieser Risiken bewusst. "Er hat mehrfach betont, er wolle nicht gegen den Willen der Bundesregierung handeln. Und da sieht man, wo die Verantwortung für den nächsten Schritt liegt: bei den Eigentümern - und die Bundesrepublik Deutschland ist hier eine Großaktionärin", so Theurer weiter. Theurer wies zudem darauf hin, dass eine Übernahme über den bisherigen Anteil hinaus einer erneuten Prüfung durch die Bankenaufsicht bedürfe. "In meiner Rolle als Bankenaufseher kann ich sagen: Das Inhaberkontrollverfahren bis zu einem Anteil von 29,9 Prozent ist abgeschlossen. Alles darüber hinaus würde neue Fragen aufwerfen, die in einem neuen Verfahren sehr sorgfältig geprüft werden müssten. Ein Selbstläufer ist das nicht", so Theurer, der auch dem gemeinsamen Aufsichtsgremium der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) angehört. (Süddeutsche Zeitung)
ZAPATA - Das Startup des mehrfachen Welt- und Europameisters im Jetskifahren, Franky Zapata, will seinen Airscooter im kommenden Jahr erstmals in den USA abheben lassen. Dafür soll zunächst ein Flugzentrum bei Las Vegas eröffnen. Der Airscooter ist eine Kombination aus Flugtaxi und Ein-Mann-Drohne. Finanziert werden die Fluggeräte größtenteils vom deutschen Investor und Seriengründer Gadowski und dessen Risikokapitalgeber Team Global. "Der Airscooter kann in den USA ohne Pilotenlizenz geflogen werden", sagt Gadowski. Das ermöglicht eine US-Regulierung für Leichtflugzeuge außerhalb von Städten. Die Vision ist allerdings viel größer: In Anlehnung an den Airscooter soll etwas später der sogenannte mehrsitzige Airlevator auf den Markt kommen, der dann als Transportgerät funktionieren soll. (Handelsblatt)
GRÖNER GROUP - Bis zuletzt hat der Bauunternehmer Christoph Gröner gekämpft, um die Pleite der früheren Dach-Holding seines Konzerns zu verhindern. Er habe eine Klage beim High Court of Justice in London eingereicht, weil Gläubiger der Gröner Group GmbH "unzulässige" Insolvenzanträge gestellt hätten, schrieb Gröner im Februar im Karriereportal LinkedIn. Für die Verträge gelte englisches Recht, erklärte er und wollte feststellen lassen, dass "die Finanzierungen durch den Investor weiter bestehen". Das Amtsgericht in Leipzig ließ sich von Gröners Attacke in Großbritannien indes nicht beeindrucken. Das Gericht hat das Insolvenzverfahren über die Gröner Group am Montag um 10 Uhr offiziell eröffnet, wie aus einer Mitteilung auf insolvenzbekanntmachungen.de hervorgeht. (Handelsblatt)
L&G - Große Private-Markets-Investoren helfen Europa, in der digitalen Infrastruktur unabhängiger von den USA zu werden. Der britische Assetmanagement-Riese L&G (ehemals Legal & General Investment Management) will seine Investments auf diesem Feld in den kommenden Jahren von 400 Millionen auf 4 Milliarden Euro verzehnfachen. Das kündigte Matteo Colombo, Managing Director für Digital Infrastructure Investing bei L&G Asset Management im Gespräch mit der Börsen-Zeitung an. L&G ist eine Tochter des gelisteten Versicherungsriesen Legal & General und mit 1,3 Billionen Euro an verwaltetem Vermögen einer der größten Assetmanager für institutionelle Investoren. Rund 68 Milliarden Euro stecken die Briten allein in die Private Markets. "Abseits der Börse investieren wir in Immobilien, Private Credit und Venture Capital - alles aus der eigenen Bilanz", sagte Colombo. "In der digitalen Infrastruktur setzen wir auf Datenzentren, Funktürme und Glasfaser." (Börsen-Zeitung)
MUFG - Japans größte Bank will das Geschäft mit Finanzinvestoren im deutschsprachigen Raum ausbauen. Für diese Kundengruppe möchte die Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) ein "One Stop Shop" sein, wie Natascha Winberg im Private-Markets-Podcast "Betting Billions" sagt. Seit Februar 2024 verantwortet sie als Head of Financial Institutions das Geschäft mit Finanzinvestoren im deutschsprachigen Raum. Die MUFG verfolge eine klare Initiative, das Geschäft global aufzubauen und möchte im Leveraged Finance ein großer Spieler werden. (Börsen-Zeitung)
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May 27, 2025 00:34 ET (04:34 GMT)
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