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Ein Autohersteller kämpft gegen den Abwärtstrend. Zwar stimmt die Marke Porsche weiter viele Anleger optimistisch. Doch die jüngste Kursentwicklung trübt die Stimmung. Ein Blick auf die Quartalszahlen zeigt Rückgänge beim Umsatz. Das Chartbild signalisiert eine kritische Unterstützungszone. Investoren fragen sich, ob es wirklich eine Erholung gibt, oder ob ein tieferer Absturz in Richtung 30 Euro droht? Die Fundamentaldaten sind gemischt, teilweise solide, teilweise risikobehaftet. Und die Nachrichten der letzten Tage werfen neue Fragen auf.
Aktuelle Lage
Die Aktie der Porsche AG notiert Anfang Juni bei rund 43 Euro und liegt damit spürbar unter dem Mehrjahreshöchststand von 120,80 Euro aus Mai 2023. Nach einer kurzen Phase der Erholung im Mai dieses Jahres und einem Hoch von knapp unter 5o Euro, rutschte der Kurs zuletzt wieder ab. Das Handelsvolumen ist im mittleren Bereich, bis leicht erhöht, aber eben genug, um Schwankungen nach unten weiter zu befeuern. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte Porsche einen Umsatz von 40,08 Milliarden Euro und das operative Ergebnis lag bei 5,6 Milliarden Euro. Das entspricht einer Umsatzrendite von etwa 14 Prozent und einem Gewinn je Vorzugsaktie von 3,95 Euro. Doch in Q1/2025 sackten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Bei 8,86 Milliarden Euro Umsatz stand ein Minus von 1,7 Prozent. Das Ergebnis je Aktie fiel von 1,02 auf 0,57 Euro. Trotz dieser Delle bestätigt das Management die Jahresziele.
Charttechnik
Im Chart spielt vor allem die Zone um 42 Euro und dann darunter bei 40,50 Euro eine Schlüsselrolle. Wird die Linie verteidigt, bewahrt sich die Aktie zumindest die Chance auf eine Bodenbildung. Fällt die Aktie darunter, könnte sie zunächst bis 34 Euro oder sogar in Richtung 28 - 30 Euro weiter abstürzen. Gelingt dagegen eine Gegenbewegung über 47 Euro, hellt sich das Bild enorm auf: Dann wäre ein Test des Zwischenhochs bei rund 50 Euro denkbar. Ein Sprung darüber würde sogar den Weg zu 55 Euro ebnen. Kurzfristig bleibt die Zone 40,50 Euro - 42 Euro also das Zünglein an der Waage. Ohne spürbaren Anstieg der Umsätze im Handel bei Bewegungen nach oben bleibt das Chartbild angeschlagen. Die beiden SMAs (50er und 200er) bestätigen den mittel- und langfristigen Abwärtstrend der Aktie. Der Kurs notiert deutlich unter diesen beiden. Der RSI mit einem Wert von 31 zeigt zwar keine direkte Überverkauftheit an, jedoch selbst wenn er unter die 30 fallen sollte, wäre dies eher als eine Trendbestätigung der Abwärtsbewegung zu verstehen.
Fundamentales
Porsche steht in den kommenden Monaten vor gewaltigen Umwälzungen. Neben der Verschlankung in der Organisation läuft ein umfangreiches Reskalierungsprogramm, das bis 2029 fast 4.000 Stellen betrifft. Vorstandschef Oliver Blume betonte zuletzt, dass kurzfristige Sonderaufwendungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro nötig seien, um langfristig profitabel zu wachsen. Die Absatzprognosen bleiben noch relativ robust: Rund 310.000 Fahrzeuge sollen auch 2025 verkauft werden, mit einem gesunden Mix aus Verbrennungs-, Hybrid- und Elektro-Modellen. Analysten halten die Dividendenpolitik bislang für verlässlich, denn etwa 50 Prozent des Konzernergebnisses sollen ausgeschüttet werden. Doch geopolitische Risiken und Zolldrohungen aus den USA belasten die Branche und auch Porsche. Hinzu kommt die Transformation hin zur Elektromobilität, die erhebliche Investitionen erfordert und noch nicht ganz reibungslos läuft. Vor allem wenn man sieht, wie die Chinesen auf den Markt mit billigen Modellen und auch guter Technik drängen.
Was tun?
Vor dem Hintergrund der letzten durchwachsenen Quartalszahlen, der angespannten Charttechnik um 40,50 - 42 Euro und der strategischen Sonderaufwendungen halten wir aktuell eher für sinnvoll, sofern man eine Longposition hat, diese eng abzusichern. Der Fall in Richtung 30 Euro kann schon bald real werden. Wer noch keine Position hat, könnte zunächst abwarten, ob der Trend tatsächlich nach oben dreht. Erst über 50 Euro gibt es erste positive Signale dafür.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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