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Trotz starker Quartalszahlen und reihenweise angehobener Kursziele konnten sich die Käuferinnen und Käufer in der Nvidia-Aktie bislang nicht durchsetzen. Damit droht aus technischer Perspektive eine weitere Verkaufswelle, denn schon vor der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse ist der Erholungsrallye spürbar der Rückenwind ausgegangen. Sind die Anteile damit jetzt ein Verkauf?
Gewohnt starke Zahlen - und trotzdem kommt die Aktie nicht vom Fleck!
Trotz Mindereinnahmen in Milliardenhöhe hat KI-Überflieger Nvidia in der vergangenen Wochen erneut ein Quartalsergebnis über den Markterwartungen vorgelegt. Die anhaltend hohe Nachfrage von KI-Beschleunigern durch Betreiber von Datenzentren konnte die ausgefallenen Erlöse aus unverkauften H20-Prozessoren, die für den chinesischen Markt bestimmt sind, kompensieren.
Das hat dem Unternehmen und seinem CEO Jensen Huang viel Lob eingebracht. Schon am Tag darauf erhöhten etliche Research-Häuser ihre Kursziele für die Aktie und bekräftigten ihre Kaufempfehlungen. Doch die blieben bislang ungehört, die Anteile sind gegenüber dem Stand vor zwei Wochen kaum vom Fleck gekommen. Das könnte angesichts technischer Verschlechterungen im Chart der Aktie jetzt zum Ende der jüngsten Erholungsrallye führen.
Vom Aufwärts- in den Seitwärtstrend? Nvidia-Aktie mit Top-Bildung!
Die Nvidia-Aktie handelt in einem übergeordneten, langfristigen Aufwärtstrend. In den vergangenen 12 Monaten ist der in den Jahren zuvor so zuverlässige Kursmotor aber ins Stocken geraten. Die Anteile deuten auf einen volatilen Top-Bildungsprozess hin, an dessen Ende eine nachhaltige Trendwende zur Unterseite stehen könnte.
Vor allem der Crash auf dem Höhepunkt der von US-Präsident Donald Trump verursachten Zollpanik sollte Anlegerinnen und Anlegern die beträchtlichen Abwärtsrisiken vor Augen geführt haben. Ungeachtet der jüngsten Erholung muss daher innerhalb des übergeordneten Aufwärtstrends ein mittelfristiger Seitwärtstrend angenommen werden.
Vielversprechende Kurserholung mit ermutigenden Zeichen, ...
Innerhalb dieses Seitwärtstrends ist es mit der Rückeroberung der gleitenden Durchschnitte zu zwei Entspannungssignalen gekommen. Dass die 50-Tage-Linie aber unter der 200-Tage-Linie notiert, bleibt ein Belastungsfaktor. Immerhin konnte der Abwärtstrendkanal, der das Kursgeschehen zwischen November und April bestimmt hatte, verlassen werden.
Ein Grund für Entwarnung ist das jedoch nicht, denn die Kursverluste der vergangenen zwei Handelstage haben den Widerstand bei 140,00 US-Dollar bestätigt. Gleichzeitig scheiterte ein Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrendkanal und damit eine mögliche Trendbeschleunigung.
... die jetzt aber zum Stillstand gekommen ist und hohe Risiken birgt
Wenngleich die starken Geschäftszahlen für fundamentalen Rückenwind sorgten, war die Erholungsrallye zu diesem Zeitpunkt bereits erschöpft: Der Relative-Stärke-Index (RSI) notierte bereits für Kurse um 135,00 US-Dollar im überkauften Bereich. Gleichzeitig hat auch der Trendstärkeindikator MACD ein Plateau gebildet, sodass die Luft für einen Ausbruch fehlte. Beide Indikatoren dürften in den kommenden Tagen und Wochen konsolidieren - und mit ihnen aller Voraussicht nach auch die Aktie.
Diese droht angesichts der vorbörslichen Verluste wie zum Beweis dieser These am Montag aus dem kurzfristigen Aufwärtstrendkanal hinauszufallen. In diesem Fall muss mit einem Test der Unterstützungszone zwischen 130,00 US-Dollar und 200-Tage-Linie gerechnet werden. Ein weiterer Support-Bereich liegt im Bereich von 120,00 US-Dollar. Spätestens dessen Unterschreiten hätte erhebliche bearishe Konsequenzen.
Fazit: Neue Abwärtswelle zu befürchten, jetzt absichern!
Neutralisieren würde das gegenwärtige Abwärtsrisiko ein Ausbruch auf neue Allzeithochs. Hierfür gibt die technische Indikation aktuell jedoch keinen Anlass. Auch die Bewertung könnte höheren Notierungen im Wege stehen, denn mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32 und einem Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis über 1 ist die Aktie in einer eigentlich konservativ bewerteten (weil äußerst zyklischen) Branche alles andere als ein Schnäppchen.
Anlegerinnen und Anleger, die darauf verzichten möchten, sich von in ihren Anteilen zu trennen, die aber trotzdem eine Absicherung gegen Kursrisiken wünschen, ist der Discount-Optionsschein VD9V4N ans Herz zu legen. Dieser verfügt über eine Laufzeit bis zum 19. Dezember 2025 und einen Basispreis von 140,00 US-Dollar.
Der maximale Auszahlungsbetrag liegt aktuell bei 1,75 Euro und wird für einen Kurs von 120,00 US-Dollar oder darunter erreicht. Herkömmliche Put-Optionsscheine, die ohne Kappungsgrenze auskommen, sind aktuell nicht zu empfehlen: Dazu ist die implizite Volatilität zu hoch. Ein Discount-Put bietet demgegenüber sehr viel günstigere Einstiegspreise. Das Auszahlungsprofil von VD9V4N ist folgendes:
Doch Vorsicht: Sollte die Nvidia-Aktie zum Laufzeitende oberhalb von 140,00 US-Dollar notieren, verfällt VD9V4N wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu reduzieren, sollte die Short-Position aufgegeben werden, falls der Aktie ein nachhaltiger Ausbruch (also vorzugsweise auf Wochenkursbasis) auf neue Allzeithochs gelingen sollte. In diesem Fall wären das Short-Setup neutralisiert und die Abwärtsrisiken gebannt.
Gastautor: Max Gross
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