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Trotz starker Zahlen hat sich die Aktie von KI-Überflieger Nvidia in den vergangenen Tagen nicht den Wünschen der Anlegerinnen und Anleger entsprechend entwickelt. Der Abstand zum bisherigen Allzeithoch bleibt beträchtlich. Ganz anders dagegen schaut es beim Rivalen Broadcom aus. Hier könnten neue Rekordnotierungen sogar noch vor den am Donnerstag anstehenden Zahlen gelingen. Läuft die Aktie Nvidia jetzt den Rang ab - und welche Chancen bietet das für Investoren?
Lange dominierte Nvidia das Kursgeschehen ...
Der Druck auf Nvidia, den bislang unangefochtenen Platzhirschen in der KI-Branche, wächst. Einerseits holen chinesische Unternehmen, darunter Huawei, mit eigenen KI-Beschleunigern rasant auf, andererseits wächst die Nachfrage nach speziell nach Kundenwunsch entwickelten Prozessoren. Hier punkten vor allem Broadcom und Marvell, die in den vergangenen Quartalen etliche Kunden, wie Alphabet und Amazon, gewinnen konnten, die bislang auch bei Nvidia bestellt haben.
Das hat zu einer bemerkenswerten Veränderung des Kräfteverhältnisses geführt. Während Nvidia trotz eines erneut starken Quartalsergebnisses mit dem Sprung in Richtung der bisherigen Rekordnotierungen hadert, fehlten Broadcom am Montag nur 1,88 US-Dollar und damit rund ein halbes Prozent für ein neues Allzeithoch.
... doch jetzt hat Broadcom die Chance vorbeizuziehen!
Am Donnerstagabend wird Broadcom seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorstellen. Sollten die Erwartungen des Marktes übertroffen werden, könnte das den Anlass für einen charttechnischen Ausbruch und eine Anschlussrallye liefern. Hierzu muss das Unternehmen ein Umsatzergebnis in Höhe von 14,97 Milliarden US-Dollar und einen bereinigten Gewinn von 1,57 US-Dollar pro Aktie liefern. Weitere Details können hier nachgelesen werden.
Am Optionsmarkt ist eine Kursreaktion um ±7,3 Prozent eingepreist. Das würde für einen (nachhaltigen) Ausbruch mehr als genügen. Doch wird ein solcher überhaupt durch den Chart der Aktie unterstützt?
Bislang war bei 250,00 US-Dollar Schluss
Die Broadcom-Aktie befindet sich in einem übergeordneten, langfristigen Aufwärtstrend. Dieser hat Investoren auch in diesem Jahr nicht enttäuscht, die Aktie handelt gegenüber dem Jahreswechsel mit einem Plus von 7,3 Prozent - und das trotz des Crashs der Aktie im April, der (im Unterschied zu Nvidia) inzwischen vollständig wettgemacht werden konnte.
Noch höhere Kurse wurden bislang durch die Marke von 250,00 US-Dollar verhindert, wo sich inzwischen eine Verkaufszone und damit ein markanter Widerstand gebildet hat. Immer wieder scheiterten die Bullen daran, diese Hürde zu überwinden. Zuletzt an gleich zwei Handelstagen der vergangenen Woche.
Hohe technische Stärke ...
Der Grund für die Zurückhaltung der Käuferinnen und Käufer ist aus technischer Perspektive rasch gefunden. Bislang erreichte Broadcom diesen Widerstand jedes Mal mit einem überkauften Relative-Stärke-Index (RSI). Dieser signalisierte zwar Stärke, ließ aber den nach oben noch möglichen Spielraum vermissen. Auch in den vergangenen Tagen lag der RSI eindeutig im überkauften Bereich.
Ähnliches gilt auch für den Trendstärkeindikator MACD, der wie der RSI für bisherige Ausbruchsversuche bereits ein äußerst weit fortgeschrittenes Niveau zeigte. Somit stellte der technische Rückenwind gleichzeitig eine Belastung dar. Diese Situation liegt auch gegenwärtig vor, was die Gefahr eines Fehlausbruchs stark erhöht.
Diese ist aktuell umso größer, als dass es in den vergangenen Wochen gleichzeitig zu einer Keilformation gekommen ist. Diese sind zwar zunächst richtungsneutral, werden aber oft von Ausbrüchen nach unten gefolgt, da sie das Ergebnis von steilen Aufwärtsbewegungen sind, die eine weitere Trendbeschleunigung zur Oberseite umso schwieriger machen.
... vielleicht sogar zu stark für einen Ausbruch
Damit handelt die Broadcom-Aktie unmittelbar vor den Zahlen in einer einerseits aussichtsreichen, andererseits aber auch potenziell gefährlichen Situation:
Während die hohe technische Stärke einen Ausbruch befürwortet, könnte sich dieser rasch erschöpfen oder sogar als Fehlsignal entpuppen, da RSI und MACD bereits überkauft sind und gleichzeitig erste bearishe Divergenzen aufweisen. Dabei ist das Abwärtspotenzial beträchtlich, denn Unterstützungen liegen zunächst um 225,00 US-Dollar an und anschließend vor allem zwischen 185 und 195 US-Dollar, wo die beiden gleitenden Durchschnittslinien liegen.
Einen weiteren Belastungsfaktor stellt die inzwischen hohe Bewertung dar, die jene von Nvidia sogar übertrifft. Während der Branchenprimus für das laufende Geschäftsjahr mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 32,1 bewertet ist, kommt Broadcom auf 37,4. Selbst beim Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis hat Broadcom mit einem Wert von 1,83 Nvidia (1,11) übertroffen. In der Fundamentalanalyse gilt ein Wert unter 1 als günstig.
Fazit: Erstmal in Trendrichtung handeln!
Trotzdem gilt zunächst mit "the trend is your friend" eine der ältesten Börsenweisheiten. Ungeachtet einiger Abwärtsrisiken stehen die Chancen auf fortgesetzte Kursgewinne bei Broadcom gut. Prozyklisch agierende Anlegerinnen und Anleger, die auf einen Ausbruch der Aktie und eine starke Kursreaktion nach den Zahlen wetten wollen, können das mithilfe des Discount-Calls MJ81Z5 tun - herkömmliche Call-Optionsscheine sollten aufgrund der vor Ergebnispräsentationen hohen impliziten Volatilität aus Kostengründen gemieden werden.
MJ81Z5 verfügt eine Laufzeit bis zum 19. Dezember 2025 und einen Basispreis in Höhe von 240,00 US-Dollar. Die Kappungsgrenze liegt bei 265,00 US-Dollar, was aktuell einen maximalen Auszahlungsbetrag von 2,19 Euro bedeutet - und damit die Chance auf eine Rendite von mehr als 100 Prozent, wie das folgende beispielhafte Auszahlungsprofil zeigt:
Doch Vorsicht: Sollte die Broadcom-Aktie zum Laufzeitende unter 240,00 US-Dollar notieren, verfällt MJ81Z5 wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu reduzieren, sollte die Position spätestens dann verkauft werden, wenn Broadcom nachhaltig unter die 200-Tage-Linie gefallen ist und sich das Chartbild damit deutlich eingetrübt hat.
Wer sich lieber gegen Kursrisiken absichern und auf sinkende Kurse setzen möchte, kann das mithilfe des Put-Optionsscheines MJ6ZFD tun. Da Put-Optionen bei Broadcom aktuell günstiger sind als Call-Optionen kann hier auf einen Discount-Optionsschein verzichtet werden. MJ6ZFD bietet bei einer Laufzeit bis zum 19. Dezember und einem Basispreis von 230,00 US-Dollar einen effektiven Hebel (Omega) von 3,6.
Gastautor: Max Gross
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