04.06.2025 -
Vor vier Wochen hatten wir über eine Abwärtskorrektur an den internationalen Börsen berichtet. Zwischenzeitlich konnten sich die Weltbörsen wieder erholen, woran man erkennen mag, wie wild es in diesem Jahr an den Börsen zugeht. Inhaltlich hat sich im Mai eher wenig Neues ergeben, wenngleich der vom amerikanischen Präsidenten vom Zaun gebrochene Handelsstreit immer mehr das Gepräge der berühmten Echternacher Springprozession annimmt.
Neue Zollankündigungen kommen wie aus der Hüfte geschossen aus dem Weißen Haus in Washington und werden wenige Tage später dann abgemildert oder zurückgenommen. An den Börsen stellt man sich allmählich auf die seit längerem beobachtbaren Muster ein und die Kursreaktionsmuster sind gleich geblieben. Auf neue Zollankündigungen reagieren die Aktienmärkte mit z. T. deutlichen Abschlägen, während dann die Rücknahme der Drohungen zu entsprechenden Kurssprüngen führt. Die mit dem Zickzack-Verhandlungskurs einhergehende Volatilität der Kurse erbringt für antizyklisch agierende Investoren durchaus Chancen, zumal wenn eine robuste Liquiditätshaltung betrieben wird. Glücklicherweise spült die aktuelle Dividendensaison den Anlegern frische Liquidität in die Kasse. Dabei sollte man übrigens nicht übersehen, dass der deutsche Staat zu den Hauptnutznießern dieser Entwicklung zählt. Denn von jedem ausgeschütteten und bereits zuvor schon versteuerten Euro behält der Staat nochmals 26,37 % ein. Eigentlich stünde es der unlängst ins Amt gekommenen GroKo 5.0 gut an, der Frage nachzugehen, ob die hohe Steuer- und Abgabenlast in Deutschland mitursächlich für das Siechtum der Volkswirtschaft ist. In diesem Zusammenhang ist auf das fortwährende Ärgernis hinzuweisen, dass der ursprünglich nur ein Jahr lang zu erhebende Solidaritätszuschlag mittlerweile seinen 35. Geburtstag erlebt hat.
Strukturell komplizierter als an den Aktienmärkten zeigt sich indessen das Gefüge an den Zinsmärkten. Vor allem am langen Ende der Zinsstrukturkurve offenbaren sich Besorgnisse über die disziplinlose Verschuldung vieler Staaten. Die derzeitigen Beratungen zu einem neuen Haushaltsgesetz in Washington haben die Bondmärkte alarmiert und zugleich die Zinskosten für Amerika nach oben getrieben. Obendrein hat sich die amerikanische Notenbank bislang den Wünschen des Präsidenten widersetzt, die Leitzinsen weiter abzusenken. Unterdessen hat das oberste Gericht der USA festgestellt, dass eine fristlose Entlassung des Fed-Präsidenten durch Donald Trump nicht statthaft ist. Zur Begründung verwies der Supreme Court auf den "quasi-privaten Charakter" der US-Zentralbank. Gleichwohl rechnen wir auch in den USA mit weiteren Leitzinssenkungen in diesem Jahr.
Etwas entspannter sieht die Zinslage in Europa aus. Das jahrelange anämische Wirtschaftswachstum verleitet die Europäische Zentralbank dazu, ihren Zinssenkungspfad weiter zu beschreiten. Fortschritte beim Rückgang der Inflationsraten mögen hier hilfreich sein. Hilfreich ist hier auch der Auftrieb des Euro, denn in Dollar gehandelte Güter wie z. B. Rohstoffe werden durch den Kursverfall des Greenback günstiger für europäische Verbraucher. So ist es etwa kein Zufall, dass zuletzt stark sinkende Energiepreise die fortwährende Geldentwertung haben geringer ausfallen lassen als in den Jahren zuvor.
Von dem geschilderten Szenario konnten im Mai die LOYS-Fonds sehr profitieren. Und mit dem LOYS Innovation Leaders wurde sogar ein neuer Fonds am Markt platziert, um aus dem vorangegangenen Kursverfall bei etlichen besonders innovativen Unternehmen Vorteil zu ziehen.