Fulda (ots) -
Zwei kleine Kinder seien sie, "die sich wie verrückt streiten", hatte Trump beim Treffen mit Merz im Oval Office über Putin und Selenkyj gesagt. Und den Satz hinterher geschoben: "Sie wollen nicht auseinandergezogen werden. Manchmal ist es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen." Angesichts der russischen Aggression und der tödlichen Realität des Krieges ein absurder, zynischer, erschütternder Vergleich, der viel eher gepasst hätte, als Trump bei der Pressekonferenz auf sein eigenes, zerrüttetes Verhältnis zu Elon Musk zu sprechen kam.
Denn wer derart ungeniert vor der Weltöffentlichkeit verbal die Fäuste sprechen lässt und selbst unter der Gürtellinie zuschlägt wie Trump und Musk in der Nacht zu gestern, der zeigt in der Tat einen besorgniserregenden Infantilismus. Und mehr noch: Ist jemand charakterlich für das mächtigste Staatsamt der Welt geeignet, wenn er sich auf ein derart niveauloses Spiel einlässt? Wenn er wie Goethes Zauberlehrling die Geister ruft und sich dann wundert, wenn er sie nicht mehr los wird?
Im Ergebnis ist der Bruch des reichsten mit dem mächtigsten Mann der Welt eine gute Nachricht. Denn was sich hier zusammenfand, war keinesfalls eine romantisierend als "Bromance" beschriebene Verbrüderung zweier Alphamänner - oder eine Liebe "so sehr, wie ein heterosexueller Mann einen anderen lieben kann" (O-Ton Musk). Es war die von Anfang an unheilvolle Allianz eines Autokraten und eines Tech-Milliardärs mit dem Ziel, die Welt den eigenen Spielregeln zu unterwerfen und größtmögliche Kontrolle auszuüben. Demokratische Institutionen, Gewaltenteilung, Gesetze, Gerichte - all das ist in dieser dystopisch anmutenden Welt, die vor allem von Geld regiert wird, störend.
Wenn eine solche Allianz in einen Rosenkrieg mündet, dann kommt es auch zu Kollateralschäden, wie man gestern gesehen hat: Dank dramatischer Kursverluste war Musk am Morgen nach der Eskalation um 34 Milliarden Dollar ärmer. Doch damit dürfte die Angelegenheit nicht vorbei sein: In den von den Streithähnen wohl im Affekt abgefeuerten Posts liegt eine Menge Sprengstoff, nicht nur in den Vorwürfen, Trump sei Teil des unappetitlichen Epstein-Skandals.
Trump hatte Musk - aus Dankbarkeit für viele Wahlkampf-Millionen - mit großer Macht ausgestattet. Das könnte ihm jetzt auf die Füße fallen. Die "Make America Great Again"-Bewegung könnte sich aufspalten, in Trumpianer und Musk-Anhänger. Selbst eine Staatskrise wird nicht ausgeschlossen. Fest steht: Trumps Ziel, Amerika wieder groß zu machen, kann Musk torpedieren, wenn er will. / Bernd Loskant
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Bernd.Loskant@fuldaerzeitung.de
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Zwei kleine Kinder seien sie, "die sich wie verrückt streiten", hatte Trump beim Treffen mit Merz im Oval Office über Putin und Selenkyj gesagt. Und den Satz hinterher geschoben: "Sie wollen nicht auseinandergezogen werden. Manchmal ist es besser, sie eine Weile kämpfen zu lassen und sie dann auseinanderzuziehen." Angesichts der russischen Aggression und der tödlichen Realität des Krieges ein absurder, zynischer, erschütternder Vergleich, der viel eher gepasst hätte, als Trump bei der Pressekonferenz auf sein eigenes, zerrüttetes Verhältnis zu Elon Musk zu sprechen kam.
Denn wer derart ungeniert vor der Weltöffentlichkeit verbal die Fäuste sprechen lässt und selbst unter der Gürtellinie zuschlägt wie Trump und Musk in der Nacht zu gestern, der zeigt in der Tat einen besorgniserregenden Infantilismus. Und mehr noch: Ist jemand charakterlich für das mächtigste Staatsamt der Welt geeignet, wenn er sich auf ein derart niveauloses Spiel einlässt? Wenn er wie Goethes Zauberlehrling die Geister ruft und sich dann wundert, wenn er sie nicht mehr los wird?
Im Ergebnis ist der Bruch des reichsten mit dem mächtigsten Mann der Welt eine gute Nachricht. Denn was sich hier zusammenfand, war keinesfalls eine romantisierend als "Bromance" beschriebene Verbrüderung zweier Alphamänner - oder eine Liebe "so sehr, wie ein heterosexueller Mann einen anderen lieben kann" (O-Ton Musk). Es war die von Anfang an unheilvolle Allianz eines Autokraten und eines Tech-Milliardärs mit dem Ziel, die Welt den eigenen Spielregeln zu unterwerfen und größtmögliche Kontrolle auszuüben. Demokratische Institutionen, Gewaltenteilung, Gesetze, Gerichte - all das ist in dieser dystopisch anmutenden Welt, die vor allem von Geld regiert wird, störend.
Wenn eine solche Allianz in einen Rosenkrieg mündet, dann kommt es auch zu Kollateralschäden, wie man gestern gesehen hat: Dank dramatischer Kursverluste war Musk am Morgen nach der Eskalation um 34 Milliarden Dollar ärmer. Doch damit dürfte die Angelegenheit nicht vorbei sein: In den von den Streithähnen wohl im Affekt abgefeuerten Posts liegt eine Menge Sprengstoff, nicht nur in den Vorwürfen, Trump sei Teil des unappetitlichen Epstein-Skandals.
Trump hatte Musk - aus Dankbarkeit für viele Wahlkampf-Millionen - mit großer Macht ausgestattet. Das könnte ihm jetzt auf die Füße fallen. Die "Make America Great Again"-Bewegung könnte sich aufspalten, in Trumpianer und Musk-Anhänger. Selbst eine Staatskrise wird nicht ausgeschlossen. Fest steht: Trumps Ziel, Amerika wieder groß zu machen, kann Musk torpedieren, wenn er will. / Bernd Loskant
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