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Die Puma-Aktie hat Anleger in den letzten Monaten ordentlich durchgeschüttelt. Ein Kurssturz von über 50 Prozent in wenigen Monaten hat viele Investoren verunsichert. Doch während die einen noch immer das Weite suchen, wittern andere bereits die große Chance. Besonders die Berenberg-Analysten sehen in dem aktuellen Kurs eine historische Einstiegsgelegenheit und sprechen sogar von einer möglichen Verdopplung. Der neue CEO Arthur Hoeld soll dabei als Hoffnungsträger fungieren. Können die Herzogenauracher ihre Krise überwinden oder wartet noch mehr Ungemach? Die Antworten könnten über das Schicksal vieler Anlegerportfolios entscheiden.
Kein Zuckerschlecken
Das erste Quartal 2025 war für Puma alles andere als ein Zuckerschlecken. Der Umsatz schrumpfte merklich, während das operative Ergebnis dramatisch einbrach. Am Ende blieb nur ein mickriger Nettogewinn übrig. Diese Zahlen schockierten selbst hartgesottene Analysten. Die Gründe für die Misere sind vielfältig. Geopolitische Spannungen zwischen den USA und China setzen dem Konzern zu. Währungsschwankungen nagen an den Margen. Dazu kommt eine weltweite Konsumflaute, die besonders Sportartikel trifft. Puma reagiert mit Kostensenkungsprogrammen und konzentriert sich stärker auf margenstarke Bereiche wie Sportbekleidung und Accessoires. Trotz aller Bemühungen bleiben Zweifel. Die Analysten sind sich uneinig über die Zukunft des Unternehmens. Während die UBS mit einem Kursziel von nur 19,10 Euro auf "Sell" herabgestuft hat, hält Warburg Research tapfer an 60 Euro fest. Diese riesige Spanne zwischen 19 und 60 Euro zeigt die komplette Uneinigkeit der Experten. Hoffnung macht der neue CEO Arthur Hoeld. Der ehemalige Adidas-Manager bringt 30 Jahre Branchenerfahrung mit. Wichtige Handelspartner schätzen ihn sehr. Als Produktexperte soll er Puma strategisch neu aufstellen. Ob das aber reicht, um das Vertrauen der Kapitalmärkte zurückzugewinnen, bleibt abzuwarten.
Charttechnik
Ein Blick auf den Chart zeigt für Investoren einen unschönen Kursverlauf. Die Aktie dümpelt schon lange um die 21-22-Euro-Marke herum. Sie notiert deutlich unter der wichtigen 200-Tage-Linie bei 32,90 Euro. Zwar konnte sie den 50-Tage-Durchschnitt bei 22,37 Euro zuletzt einmal kurzzeitig überwinden, doch der Druck bleibt enorm und mittlerweile liegt die Aktie wieder mit einem Kurs von 21,75 Euro knapp darunter. Seit Januar hat sich ein stabiles Abwärtsband gebildet, das aktuell seitwärts in einer engen Range verläuft. Selbst die jüngsten Kursgewinne konnten kein echtes, nachhaltiges Kaufsignal auslösen. Entscheidend wäre ein Sprung über die Marke von 25 Euro. Nur so könnte der Abwärtstrend gebrochen werden. Der RSI liegt bei 38 und verharrt damit in der unteren Zone. Potenzial nach oben wäre ja da, aber ein Unterschreiten der 30 bei RSI würde ein erneutes Verkaufssignal auslösen mit Kursziel 15-17 Euro. Das zeigt die anhaltende Schwäche der Aktie. Besonders bitter ist die Tatsache, dass Puma nicht vom allgemeinen Marktaufschwung profitiert. Während DAX und andere Indizes neue Höchststände markieren, bleibt die Sportaktie zurück. Für eine nachhaltige Erholung braucht es klare Signale. Ein Durchbruch über zentrale Widerstände nach oben könnte die Stimmung drehen. Doch aktuell fehlen diese positiven Impulse völlig.
Was tun?
Die aktuelle Lage bei Puma ist recht kompliziert. Die Quartalszahlen waren enttäuschend, die Analystenprognosen gehen weit auseinander und die Charttechnik signalisiert weiter Gefahr aber auch ein wenig Hoffnung. Die UBS-Abstufung unterstreicht die bestehenden Risiken noch einmal deutlich. Trotzdem arbeitet das Unternehmen an Lösungen. Effizienzprogramme laufen an, margenstarke Segmente werden ausgebaut. Der neue CEO könnte frischen Wind bringen. Auch die Berenberg-Analysten sehen Potenzial für eine Verdopplung des Kurses. Für besonnene, risikoaverse Anleger spricht vieles dafür, erst einmal abzuwarten. Eine nachhaltige Trendwende ist noch nicht in Sicht. Abwarten auf eindeutige Kaufsignal z. B. Kurse über 25 Euro wäre sicherlich nicht verkehrt.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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