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Die Nordex-Aktie steht plötzlich im Rampenlicht. Nach monatelanger Durststrecke sorgen gleich mehrere positive Entwicklungen für frischen Wind in den Segeln des Hamburger Windkraftspezialisten. Während aus den USA überraschend gute Nachrichten kommen, häufen sich die Großaufträge aus aller Welt. Besonders bemerkenswert ist, dass das Unternehmen systematisch neue Märkte erobert und eine Position in Europa massiv ausbaut. Doch reicht das für eine nachhaltige Kehrtwende? Die jüngsten Zahlen zeigen eine beeindruckende Entwicklung bei den Margen, während sich das Orderbuch füllt. Analysten heben ihre Kursziele an und sehen das Unternehmen auf einem vielversprechenden Weg. Ist das jetzt der Durchbruch für die Aktie?
Auftragsboom aus aller Welt
Die Nordex Group erlebt derzeit einen wahren Auftragsboom. Gleich mehrere Großaufträge haben die Bücher des Hamburger Windkraftspezialisten in den letzten Wochen gefüllt. Besonders beeindruckend ist der Auftrag aus Deutschland: UKA (Umweltgerechte Kraftanlagen) orderte Turbinen mit einer Gesamtleistung von 435 Megawatt. Diese Bestellung umfasst sowohl Anlagen des Typs N175/6.X als auch N163/6.X und unterstreicht die technologische Breite von Nordex. Aber auch international läuft das Geschäft rund. Aus der Türkei kamen gleich mehrere Aufträge. Die Leistung hierfür liegt bei 900 Megawatt. So ein Auftrag reduziert auch die Abhängigkeit vom deutschen Markt. Noch ein Großauftrag aus Lettland kam für Nordex zuletzt hinzu. Die Gesamtleistung beträgt hier 147 Megawatt. Die Inbetriebnahme ist für März 2027 geplant. Nordex sicherte sich zusätzlich zu dem Auftrag noch einen 15-jährigen Wartungsvertrag, der für stabile Einnahmen sorgen wird.
Charttechnik
Aus charttechnischer Sicht präsentiert sich die Nordex-Aktie aktuell gut. Nach dem Verlaufshoch bei 18,56 Euro Anfang Juni geriet der Kurs in eine kleinere Konsolidierung, die bis heute noch anhält. Jedoch ist dieses Mehrwochenhoch in absoluter Schlagdistanz zum aktuellen Kurs. Die jeztige Konsolidierungsbewegung ist auch nicht ungewöhnlich nach einem starken Anstieg. Der Aufwärtstrend von Nordex ist auf der langfristigen Zeitebene absolut intakt. Dies bestätigt der SMA200er, der aktuell bei 14,08 Euro verläuft und damit deutlich unter dem aktuellen Kurs liegt. Der 50er SMA ist in etwa identisch mit dem aktuellen Kurs. Somit sollte ein Anstieg um 2-3 Prozent ausreichen, um auch dort ein Kaufsignal zu generieren. Immerhin konnte sich das Papier bislang über der wichtigen Unterstützung bei 16,50 Euro halten. Sollte diese Marke jedoch nachhaltig unterschritten werden, drohen weitere Verluste in Richtung 15 Euro oder sogar zur 200-Tage-Linie. Ein Anstieg über 17,50 Euro könnte neues Momentum auslösen und dann im nächsten Schritt das Mehrwochenhoch zu überschreiten. Das Kursziel danach könnte bei 20 - 21 Euro liegen.
USA geben grünes Licht für Windkraft-Boom
Die wichtigste Nachricht für die gesamte Branche kam aus Washington. Der US-Senat hat das von Präsident Donald Trump vorangetriebene Steuergesetz mit knapper Mehrheit verabschiedet. Entscheidend war die Stimme von Vizepräsident JD Vance. Die ursprünglich befürchteten drastischen Kürzungen bei den Subventionen für erneuerbare Energien fallen deutlich milder aus als erwartet. Konkret erhalten Projekte, die innerhalb der nächsten zwölf Monate beginnen, weiterhin Steuervorteile, sogar potenziell bis 2030. Diese Regelung ist ein Kompromiss, der der Windkraft-Industrie Planungssicherheit gibt. Barclays-Analyst Vlad Sergievskiy sprach von einem "abgemilderten Ausstieg" aus den Subventionen. Die Reaktion der Märkte war deutlich. In den USA sprangen Solarwerte, aber auch Wasserstoffwerte teils deutlich an.
Was tun?
Die fundamentalen Aussichten für Nordex haben sich deutlich verbessert. Das Unternehmen zeigt mit der Auftragsflut, dass es international wettbewerbsfähig ist. Besonders die Expansion in neue Märkte wie Lettland und die starke Position in der Türkei sprechen für eine erfolgreiche Diversifizierungsstrategie. Die Analystenschätzungen sind ebenfalls optimistisch. Montega hob das Kursziel von 15 auf 19 Euro an und bestätigte "Kaufen". Die Charttechnik sieht ebenfalls positiv aus. Gelingt es die Konsolidierung abzuschließen und nach oben auszubrechen winken Kursziele im Bereich 20-21 Euro.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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