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Die RENK-Aktie erlebt derzeit turbulente Zeiten. Nach einem spektakulären Kursanstieg von ca. 20 Euro Anfang des Jahres auf 85,96 Euro im Hoch folgt nun die harte Realität. Innerhalb von nur vier Wochen verlor das Papier fast ein Viertel seines Wertes und notiert aktuell bei 65,10 Euro. Dabei steht das Unternehmen fundamental immer noch recht solide da und profitiert vom anhaltenden Rüstungsboom. Doch die Anleger zeigen sich verunsichert. Während die Konkurrenz von Rheinmetall stabiler performt, kämpft RENK mit schnellen, schwankenden Kursbewegungen. Die bevorstehenden Quartalszahlen am 17. Juli könnten entscheidend für die künftige Richtung werden. Ist das jetzt ein guter Einstieg für einen Wendepunkt nach oben oder droht ein weiterer Abverkauf?
Fundamentale Stärke
RENK hat sich als wichtiger Akteur im Rüstungssektor etabliert. Das Unternehmen produziert Getriebe für militärische Kettenfahrzeuge und profitiert dabei von der weltweiten Aufrüstung. Die Geschäftszahlen sprechen eine ziemlich klare Sprache: Der Umsatz stieg im ersten Quartal deutlich an gegenüber dem Vorjahreswert. Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich vom leicht negativen zum leicht positiven (+0,01 Euro). Trotz dieser für Investoren positiven Entwicklung bleibt die Aktie aktuell noch unter Druck. Der Grund liegt wohl auch in der Erwartungshaltung vieler Anleger. Einige hofften auf konkrete Großaufträge von staatlichen Behörden, die bisher jedoch ausgeblieben sind. Diese Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität belastet den Kurs erheblich. Die Investoren werden ungeduldig und greifen zu Gewinnmitnahmen. Das Panzergeschäft bleibt dennoch ein wichtiger Wachstumstreiber. RENK investiert 500 Millionen Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten. Allein die Bundeswehr plant die Beschaffung tausender neuer Fahrzeuge. Von diesem Milliardenmarkt will sich das Unternehmen ein großes Stück sichern.
Charttechnik
Die charttechnische Analyse offenbart ein zuletzt überhitztes Bild, das sich durch die Korrektur deutlich abgekühlt hat. Nach dem Höchststand von 85,96 Euro Anfang Juni folgte der drastische Absturz. Binnen vier Wochen verlor die Aktie fast 30 Prozent ihres Wertes. Der Kurs rutschte zeitweise sogar unter die psychologisch wichtige 63-Euro-Marke und lag im Tief bei 61,93 Euro. Dort reboundete die Aktie aber schnell wieder. Indikatoren senden zur Zeit widersprüchliche Signale. Der RSI von 59 deutet auf eine recht neutrale Lage hin. Hingegen zeigt der SMA50 mit einem Wert von 66,24, dass der mittelfristige Trend nach unten zeigt. Der langfristige Trend hingegen, den der SMA200 wiederspiegelt, zeigt nach oben, denn dieser notiert bei 36,63 Euro. Damit ist der Abstand des Kurses zur 200-Tage-Linie mit über 80 Prozent immer noch sehr hoch und dies deutet immer noch eine deutliche Überbewertung an. Historisch gesehen könnte dies ein kritischer Bereich für RENK sein. Die Anleger sind deshalb auch extrem nervös, denn im Fall der Fälle ist sehr viel Potenzial nach unten gegeben. Jede Erholung wird schnell als Verkaufschance genutzt. Der Widerstand bei 70 oder darüber bei 72 Euro nach oben bleibt hartnäckig. Sollte die Unterstützung bei 60 Euro fallen, droht ein weiterer Rückschlag in Richtung 50 Euro oder gar 40 Euro. Die nächsten Handelstage werden entscheidend für die Kursentwicklung sein.
Was tun?
RENK befindet sich in einer klassischen Konsolidierungsphase nach dem steilen Kursanstieg. Das Unternehmen profitierte zwar zuletzt fundamental vom Rüstungsboom und zeigte recht solide Geschäftszahlen. Die Investitionen in neue Produktionskapazitäten unterstreichen das Vertrauen des Managements in die Zukunft. Für langfristig orientierte Anleger könnte das aktuelle Kursniveau interessante Einstiegschancen bieten, wenn….
Ja wenn die Bewertung für RENK nicht immer noch so hoch wäre. Ein erwartetes KGV von 44 für 2026 ist allerdings sehr ambitioniert. Vorsichtige Investoren sollten eventuell besser die Quartalszahlen am 17. Juli abwarten und die Aktie bis dahin meiden. Ein Kauf auf niedrigerem Niveau bietet ein deutlich besseres C/R-Verhältnis, als das aktuell der Fall ist. .
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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