LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Kunststoffkonzern Covestro senkt seine Prognose für das laufende Jahr. Hintergrund sei die anhaltend schwache Konjunkturlage, zudem gebe es keine Anzeichen auf eine kurzfristige Erholung, teilte das Unternehmen am Freitag in Leverkusen mit. Covestro gehört inzwischen mehrheitlich dem Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sieht der Kunststoffkonzern 2025 nun bei 0,7 bis 1,1 Milliarden Euro. Zuvor hatten die Leverkusener 1,0 bis 1,4 Milliarden in Aussicht gestellt. Analysten waren im Schnitt mit 0,931 Milliarden eher skeptisch. Im zweiten Quartal betrug das operative Ergebnis 270 Millionen Euro. Begünstigt wurde dies laut dem Unternehmen durch die Auflösung von Bonusrückstellungen im Zuge der reduzierten Prognose.
Der freie operative Mittelzufluss dürfte 2025 ebenfalls deutlich schlechter ausfallen als angenommen. Hier geht Covestro nun von einem Minus von 400 Millionen bis einem Plus von 100 Millionen Euro aus. Analysten rechneten bislang mit 106 Millionen im Schnitt.
Die Chemiebranche leidet unter einer schon längeren Nachfrageschwäche und gesunkenen Preisen. Hinzu kommen die anhaltenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit der erratischen US-Zollpolitik. Unternehmen wie BASF oder Lanxess vermeldeten im ersten Quartal Umsatz- und Ergebnisrückgänge. Bei BASF etwa läuft ein milliardenschweres Sparprogramm. Einige Analysten gehen davon aus, dass der Chemieriese mit den Zahlen zum zweiten Quartal seine Prognose ebenfalls senken wird./nas/jha/