PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag zugelegt. Sie knüpften damit an die Gewinne vom Vortag an. Der EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,41 Prozent auf 5.399,10 Punkte.
Auch außerhalb des Euroraums gab es Gewinne. Der Schweizer Leitindex SMI stieg um 0,47 Prozent auf 12.018,35 Punkte, der britische FTSE 100 legte um 0,27 Prozent auf 8.997,31 Punkte zu.
Damit zeigten sich die Märkte weiterhin optimistisch. Die Investoren hofften auf eine diplomatische Lösung im Zollstreit zwischen den USA und dem Euroraum, betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Die soliden Konjunkturdaten aus den USA befeuerten zusätzlich die Hoffnung auf weiter steigende Kurse.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets verwies auch auf die Eigendynamik der Börsen: "Wer nicht drin ist im Markt, will und muss rein, und wer drin ist, bleibt drin, weil es scheinbar nur noch nach oben geht." Auch die Saisonalität spreche für den Aktienmarkt.
Zu den stärksten Werten gehörten die Öltitel. Die Ölpreise hatten am Freitag an die Gewinne vom Vortag angeknüpft. Am Markt wurde auf ein neues Sanktionspaket der EU gegen Russland verwiesen. Es soll insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Rohöl in Drittstaaten reduzieren und den russischen Finanzsektor treffen.
Der Ölkonzern BP trennt sich unterdessen von seinem US-Geschäft mit Windenergie an Land. Es ist ein weiterer Schritt der Briten, sich wieder auf ihren Kernbereich mit Öl und Gas zu konzentrieren. Die Aktie gewann 1,9 Prozent und damit mehr als der Sektor.
Unter den Luxusgüterherstellern ragten Kering heraus. Die kanadische Bank RBC hält einen Verkauf des Anteils an Valentino für günstig, sollten sich entsprechende Medienberichte bestätigen. Das von dem gleichnamigen italienischen Designer gegründete Unternehmen besitzt der Luxuskonzern gemeinsam mit dem katarischen Fonds Mayhoola. Die Aktie gewann 2,8 Prozent.
Aktien von Burberry kletterten sogar um 4,2 Prozent. Der britische Anbieter hochpreisiger Bekleidung hatte besser als erwartete Umsätze für das abgelaufene Quartal gemeldet. Damit gewinnt der Turnaround des Unternehmens an Kontur. Die Aktie hat sich seit April verdoppelt, liegt aber immer noch rund 50 Prozent unter den Hochs vor zwei Jahren.
Im Pharmabereich erlitt dagegen ein anderer britischer Wert einen Rücksetzer. Die Aktie von GSK verlor 5,6 Prozent und reagierte damit auf das Votum eines Ausschusses der US-Zulassungsbehörde FDA. Die für Krebsmedikamente zuständigen Experten halten das Chance-Risiko-Profil des Blutkrebsmedikaments Blenrep für nicht gut genug./mf/jha/
GB0031743007, GB0007980591, FR0000121485, EU0009658145, EU0009658160, CH0009980894, GB0001383545