FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den Quartalsbilanzen mehrerer Dax-Unternehmen im Verlauf der Börsenwoche haben sich die Anleger am Montag zurückgehalten. Der Dax schloss mit plus 0,08 Prozent auf 24.307,80 Punkte. Am Freitag war der deutsche Leitindex seinem Rekordhoch näher gekommen, dann hatten jedoch Gewinnmitnahmen eingesetzt. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es am Montag um 0,78 Prozent auf 31.339,69 Punkte nach oben.
Aktienmarktstratege Mislav Matejka von der Investmentbank JPMorgan sieht für die nun anrollende Saison der Quartalsberichte europäischer Unternehmen eher das Risiko von Enttäuschungen. Als Bremsklötze nennt er ein generell durchwachsenes Geschäft, einen starken Euro sowie die Zollunsicherheiten.
Dass es zwischen der Europäischen Union und den USA im Strafzollstreit bislang zu keiner Einigung gekommen sei, beunruhige noch nicht, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Zeit renne aber davon und die USA hätten bereits gezeigt, dass sie keinen Rückzieher machen würden. Das Thema sei bei den Marktteilnehmern aktuell etwas unterrepräsentiert, doch dies könne sich in den kommenden Handelstagen schnell ändern.
Gesucht waren zum Wochenauftakt Stahlwerte, angetrieben von weiter steigenden Preisen für Stahl und den wichtigen Rohstoff Eisenerz in Asien. Auslöser der Preissteigerungen ist der Baubeginn eines Mega-Staudamms in Tibet. Für umgerechnet 167 Milliarden US-Dollar will China in der Region das größte Wasserkraftwerk der Welt errichten. Thyssenkrupp stiegen um 4 Prozent, Salzgitter legten um gut 8 Prozent zu.
Ein höher als erwartet ausgefallener Nettogewinn im zweiten Quartal gab den Papieren des Rückversicherers Munich Re Auftrieb. Mit 585 Euro kletterten sie auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Zum Handelsende kosteten sie mit plus 0,7 Prozent 577,80 Euro.
Der pharmazeutische Wirkstoffentwickler Evotec senkte die Umsatzprognose für 2025. Der Kurs brach daraufhin um fast 17 Prozent ein. Für die Aktien von Knorr-Bremse ging es nach einer Empfehlung durch die Analysten von Kepler Cheuvreux um 3,3 Prozent nach oben.
Die Aktien von Delivery Hero holten ihren Kursrutsch aus dem späten Freitagshandel komplett auf und erreichten den höchsten Kurs seit Ende Mai. Am Ende des Tages gewannen sie mehr als 16 Prozent. Ein Medienbericht über einen Anteilverkauf durch den Großaktionär Prosus hatte am Freitag gegen Handelsende belastet. JPMorgan-Analyst Marcus Diebel ging am Montag auf den Bericht ein und rechnet mit strategischen Interessenten.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,3 Prozent auf 5.342,98 Zähler. Der schweizerische SMI gab ebenfalls etwas nach, der Londoner FTSE 100 verzeichnete einen leichten Zuwachs. In New York gewann der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa ein halbes Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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