DJ EZB: Geldpolitische Analysten sahen Zinstief weiter bei 1,75%
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Die regelmäßig von der Europäischen Zentralbank (EZB) befragten geldpolitischen Analysten haben vor der jüngsten EZB-Ratssitzung mit einer weiteren Senkung des Einlagenzinses auf 1,75 (derzeit: 2,00) Prozent im September gerechnet. Wie aus den jetzt von der EZB veröffentlichten Umfrageergebnissen hervorgeht, wird der Leitzins der Median-Prognose zufolge bis zum vierten Quartal 2026 auf diesem Niveau bleiben, im ersten Quartal 2027 auf 2,00 Prozent steigen und im ersten Quartal 2028 auf 2,25 Prozent. Die Erwartungen der Analysten entsprachen damit den im Vorfeld der Juni-Sitzung erhobenen Erwartungen. Langfristig sahen diese Analysten den Leitzins weiterhin bei 2,00 Prozent.
Die EZB hatte ihren Leitzins in der vergangenen Woche unverändert gelassen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in ihrer Pressekonferenz angedeutet, dass es dabei bis auf weiteres bleiben könnte.
Die Inflationsrate sahen die Analysten im dritten Quartal unverändert bei 2,0 Prozent und im vierten Quartal bei 1,9 (zuvor: 2,0) Prozent. Für das erste Quartal 2026 werden 1,7 Prozent Inflation erwartet und von da an bis zum vierten Quartal 1,9 Prozent. Den EZB-Zielwert von 2,0 Prozent wird die Inflation demnach im ersten Quartal 2027 erreichen. Die EZB selbst hatte in den im Juni veröffentlichten Projektionen für 2026 eine jahresdurchschnittliche Inflation nur 1,6 Prozent vorausgesagt. Neue Projektionen stehen im September an.
Die geldpolitischen Analysten rechneten außerdem damit, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums im zweiten und dritten Quartal um 0,0 (0,1) 0,1 (0,1) und 0,2 (0,2) Prozent wachsen wird. Im ersten Quartal war das BIP - vor allem wegen eines außerordentlich hohen Wachstums in Irland - um 0,6 Prozent gestiegen.
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July 28, 2025 04:34 ET (08:34 GMT)
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