Der Kasseler Düngemittelhersteller K+S (DE000KSAG888) musste im zweiten Quartal einen Dämpfer hinnehmen. Mit 110 Millionen Euro lag das EBITDA deutlich unter der Markterwartung von 139 Millionen Euro. Auch gegenüber dem Vorjahr ging es um 18 Millionen Euro zurück. Dennoch hält das Unternehmen an seiner Jahresprognose fest - ein Zeichen für den Optimismus des Managements.
Diese Diskrepanz zwischen schwachem Quartal und bestätigter Jahresprognose überrascht. Normalerweise führen solche Abweichungen zu Prognoseanpassungen. K+S sieht die Probleme aber als temporär an und vertraut auf eine Erholung in der zweiten Jahreshälfte. Diese Zuversicht gründet sich auf steigende Kalipreise und die Lösung operativer Probleme.
Der bereinigte freie Cashflow entwickelte sich mit minus acht Millionen Euro besser als erwartet. Hier lag die Marktschätzung bei minus fünf Millionen Euro - eine relativ geringe Abweichung. Im Vorjahr waren es noch minus 24 Millionen Euro gewesen. Das zeigt, dass die operative Cashflow-Generierung funktioniert, auch wenn das EBITDA schwächelt.
Logistische Probleme belasten Ergebnis
Hauptgrund für die schwächeren Zahlen waren operative Herausforderungen. Die Absatzmenge im wichtigen Landwirtschaftssegment erreichte nur 1,74 Millionen Tonnen - weniger als erwartet und weniger als im Vorjahr. Schuld waren eine früher begonnene Instandhaltungspause in Bethune und verschobene Schiffstransporte. Solche logistischen Probleme können das Quartalsergebnis erheblich beeinträchtigen.
Diese operativen Schwierigkeiten sind ärgerlich, aber größtenteils hausgemacht. Die Instandhaltung hätte besser geplant werden können, und bei den Schiffstransporten zeigt sich die Abhängigkeit von externen Dienstleistern. K+S muss seine Logistikketten robuster gestalten, um solche Überraschungen zu vermeiden.
Zusätzlich entwickelte sich der USD/EUR-Wechselkurs ungünstiger als erhofft. Da K+S einen großen Teil seiner Erlöse in Dollar erzielt, drückt ein schwacher Dollar direkt auf die Ergebnisse. Das Unternehmen kann diese Währungsrisiken nur teilweise absichern, bleibt also den Schwankungen unterworfen.
K+S mit einmaligem Sondereffekt
Zusätzlich belastete ein einmaliger Ergebniseffekt von 10 Millionen Euro die Bilanz. Dieser entstand durch die Bewertung bergbaulicher Rückstellungen - ein buchhalterischer Vorgang, der aber real Geld kostet. Auch der USD/EUR-Wechselkurs entwickelte sich ungünstiger als erhofft. Der Durchschnittspreis lag bei 336 Euro pro Tonne, was im historischen Vergleich ein ordentlicher Wert ist.
Diese Rückstellungen zeigen die langfristigen Verpflichtungen im Bergbau. K+S muss auch nach Ende der Förderung noch jahrzehntelang für Umweltschäden und Rekultivierung zahlen. Diese Kosten sind schwer kalkulierbar und können zu Überraschungen führen. Anleger sollten solche Risiken bei der Bewertung berücksichtigen.
Trotz der Rückschläge bleibt K+S bei seiner EBITDA-Prognose von 560 bis 640 Millionen Euro für das Gesamtjahr. Grund ist die weitere moderate Preissteigerung bei Kali. Die globale Nachfrage nach Düngemitteln wächst kontinuierlich, und das Angebot ist begrenzt. Allerdings verschlechtert sich die Wechselkursannahme von 1,10 auf 1,18 USD/EUR für die verbleibenden Monate. Der bereinigte freie Cashflow soll leicht positiv bleiben - eine wichtige Kennzahl für die Dividendenfähigkeit.
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