07.07.2025 -
Mehr Renditechancen aus Aktien bei gleicher Risikoklasse des Portfolios: Ein neuer Ansatz für die Kundenberatung. Und: warum Nachhaltigkeit keine Glaubensfrage ist, sondern ein Instrument des stringenten Risikomanagements.
Der Synthetic Risk Indicator (SRI) ist ein unverzichtbares Instrument zur Bewertung des Risiko- und Ertragsprofils von Investmentfonds. Als standardisierte Kennzahl erleichtert er sowohl Anlegern als auch Beratern den Vergleich des Risikos verschiedener Kapitalanlagelösungen.
Regulatorisch ist der SRI im Rahmen des Basisinformationsdokuments (BIB) verankert, das Teil der EU-Vorgaben zur Finanzmarktrichtlinie ist. Diese Regelwerke zielen darauf ab, Transparenz und Einheitlichkeit bei der Darstellung von Risikoindikatoren europaweit zu gewährleisten. Dadurch erhalten Anleger und Berater eine verlässliche Grundlage für fundierte Vergleiche und Entscheidungen. Die regulatorische Einordnung stellt sicher, dass die Risikokennzahlen konsistent und zuverlässig sind.
Für Fonds bedeutet der SRI eine Klassifizierung basierend auf ihrer Value-at-Risk-äquivalenten Volatilität (VEV), die im Wesentlichen der klassischen Volatilität entspricht. Er repräsentiert somit das ökonomische Risiko einer Kapitalanlage, da der Wert in etwa innerhalb eines Bereichs von zweimal der Volatilität schwanken kann.
Ein Fonds mit einer Volatilität von 0,5-5 % wird typischerweise mit einem SRI von 2 klassifiziert, was oft auf Rentenfonds zutrifft. Diese Fonds haben in etwa ein Verlustpotenzial von 10 %. Ein SRI von 3 entspricht einer Volatilität von 5-12 %, während ein SRI von 4 eine Bandbreite von 12-20 % abdeckt - unter dieser Klassifizierung fallen meist Aktienfonds, die ein Verlustpotenzial von bis zu 40 % aufweisen können.
Diversifikation: Mehr Chancen bei gleichem RisikoWährend sortenreine Aktien- oder Rentenfonds häufig mit einem SRI von 4 beziehungsweise 2 klassifiziert werden, bietet die Diversifikation bei gemischten Fonds einen deutlichen Vorteil. Durch die gezielte Kombination verschiedener Anlageklassen kann das Rendite-Risikoprofil gegenüber sortenreinen Fonds erheblich optimiert werden. Dieser Vorteil wird durch die negative Korrelation zwischen Aktien und Renten hervorgerufen: Tendenziell profitieren Rentenmärkte als sicherer Hafen während fallender Aktienmärkte, bei steigenden Aktienmärkten wiederum verlieren sie an Attraktivität.
Dank dieser negativen Korrelation kann ein Portfolio mit gut kombinierten Anlageklassen ein geringeres Risiko aufweisen, als es bei einer einfachen Summierung der individuellen Risiken zu erwarten wäre. Dies zeigt, wie Diversifikation dazu beitragen kann, Risiken zu minimieren, wobei jedoch stets eine sorgfältige Analyse und strategische Auswahl der Anlageklassen notwendig ist, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
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