
© Foto: fn Symbolbild
Die Renk Aktie erlebt turbulente Zeiten. Nach dem dramatischen Kursrutsch Ende letzter Woche fragen sich Anleger, ob der Traum vom Rüstungsboom vorbei ist. Doch ein genauer Blick zeigt, dass die Geschichte noch längst nicht zu Ende erzählt ist. Während schwächere Rheinmetall-Zahlen die gesamte Branche unter Druck setzen, kämpft Renk um wichtige Unterstützungsmarken. Das Unternehmen steht vor entscheidenden Quartalszahlen am 13. August. Experten diskutieren heftig über die Zukunft des Getriebeherstellers. Ist das der Wendepunkt oder nur ein Hindernis auf dem Weg nach oben? Die kommenden Wochen werden zeigen, wohin die Reise geht. Es bleibt spannend!
Kursrutsch erschüttert Aktionäre
Der Donnerstag war ein schwarzer Tag für Renk-Aktionäre. Über 5 Prozent verlor das Papier an einem einzigen Handelstag. Am Freitag ging es dann weiter nach unten. Zunächst stürzte der Kurs von über 67 Euro auf 64 und dann weiter sogar auf zwischenzeitlich 58,61 Euro ab. Gefährlich nah an weiteren kritischen Unterstützungen. Der Grund für den Absturz lag nicht bei Renk selbst. Rheinmetall hatte enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Der Umsatz lag vier Prozent unter den Erwartungen, die Gewinne ebenfalls schwächer als erhofft. Diese Hiobsbotschaft zog die gesamte Rüstungsbranche mit nach unten. Renk wurde sozusagen in Sippenhaft genommen. Dabei hat das Unternehmen aus Augsburg seine eigenen Zahlen noch gar nicht präsentiert. Erst am 13. August werden die Quartalsergebnisse veröffentlicht. Trotzdem straften Anleger die Aktie ab, als wäre sie bereits schuldig gesprochen. Diese Panikreaktion zeigt, wie nervös der Markt derzeit ist.
Charttechnik
Die technische Analyse offenbart ein gefährliches, aber auch noch ein nicht endgültig hoffnungsloses Bild der Renk-Aktie. Einerseits sind wichtige Warnsignale aufgetaucht. Der Kurs ist unter entscheidende gleitende Durchschnitte gefallen. Besonders der Bruch der 50-Tage-Linie gilt als bedenklich. Der RSI-Indikator ist auf 42 abgerutscht und nähert sich dem überverkauften Bereich. Das könnte paradoxerweise ein gutes Zeichen sein. Oft drehen Aktien genau dann nach oben, wenn alle bereits aufgegeben haben. Aber es ist noch Platz gen Süden - das wird jetzt auch angezeigt. Andererseits ist der langfristige Aufwärtstrend noch nicht gebrochen. Die 200-Tage-Linie liegt weit entfernt bei knapp 42 Euro. Das bedeutet: Renk hat noch viel Luft nach unten, bevor der Trend wirklich in Gefahr gerät. Die Zone um 60 Euro fungiert als letzte Verteidigungslinie. Hält diese Marke, könnte schnell wieder Ruhe einkehren. Für eine nachhaltige Erholung müsste Renk allerdings wieder über 70 Euro steigen. Erst dann würden die technischen, düstern Wolken verschwinden. Das Allzeithoch bei 86,29 Euro bleibt das große Ziel aller Optimisten.
Was tun?
Nach der aktuellen Entwicklung sollten Anleger bei Renk vorsichtig agieren. Die Aktie steht an einem kritischen Wendepunkt. Zwar ist das Jahresplus von über 200 Prozent beeindruckend, doch die jüngsten Ereignisse mahnen zur Besonnenheit. Die fundamentalen Daten aktuell sprechen noch für das Unternehmen. Die neuen Zahlen kommen ja diese Woche erst noch am 13. August und werden entscheidend sein. Enttäuschende Ergebnisse könnten den Kurs weiter unter Druck setzen. Dennoch positiv ist, dass die Nachfrage nach Militärtechnik ungebrochen hoch ist. Charttechnisch befindet sich Renk in einer heiklen Phase. Die wichtigen Unterstützungen (60 Euro auf Tagesschlussbasis) halten noch, doch ein Bruch würde deutlich tiefere Kurse bedeuten. Anleger sollten daher ihre Positionen kritisch überprüfen. Für Neueinsteiger empfiehlt sich Geduld. Wer unbedingt investieren möchte, sollte gestaffelt vorgehen und nicht alles auf eine Karte setzen. Es ist noch Platz bis 40 Euro nach unten. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Renk das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann. Ein Investment bleibt hochriskant, bietet aber auch weiterhin enormes Potenzial für mutige Investoren.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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