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SFC Energy hat schwere Zeiten vor sich. Der Brennstoffzellen-Hersteller aus Brunnthal kämpft mit großen Problemen.
Die Aktie ist um 25 Prozent gefallen. Sie steht jetzt so tief wie seit fünf Jahren nicht mehr. Grund war eine schlimme Gewinnwarnung. Viele Analysten raten jetzt nicht mehr zum Kauf. Trotzdem kaufen Firmeninsider bei den niedrigen Kursen zu.
Was ist hier los? Ist das nur ein kurzer Rückschlag gewesen oder steckt das Unternehmen in echten Schwierigkeiten? SFC Energy ist immer noch Weltmarktführer. Das Unternehmen hat schon über 75.000 Brennstoffzellen verkauft. Die Chefs sparen jetzt Kosten ein und hoffen auf bessere Zeiten ab 2026. An der Börse ist die 16-Euro-Marke jetzt sehr wichtig. Mutige Anleger sehen hier vielleicht eine Chance. Spannende Situation und eventuell auch Chance für mutige Anleger!
Das Geschäft läuft schlecht
Die Zahlen von SFC Energy sind ernüchternd. Das Unternehmen musste seine Pläne für 2025 stark nach unten korrigieren. Der Umsatz soll jetzt nur noch bis 161 Millionen Euro erreichen. Das sind bis zu 12 Prozent weniger als geplant. Beim Gewinn sieht es noch schlimmer aus. Das operative Ergebnis wird um bis zu 47 Prozent niedriger ausfallen. Warum läuft es denn so schlecht dezreit? Es gibt viele Gründe. Zum einen schwächelt die Weltwirtschaft. Zölle machen das Geschäft teurer. Der Wechselkurs spielt nicht mit. Große Aufträge im Verteidigungsbereich kommen später als gedacht. Das Wasserstoff-Geschäft läuft nicht ganz so rund wie erhofft. In Amerika kommen weniger neue Kunden als gedacht. Deshalb muss das Unternehmen jetzt Kosten sparen und das zweite Quartal zeigt die Probleme deutlich. Der Umsatz stieg zwar um 14 Prozent auf 35 Millionen Euro. Das war aber weniger als erwartet. Die Gewinnmarge schrumpfte auf nur noch ca. 6 Prozent. Der operative Gewinn brach fast gänzlich ein. Er lag praktisch bei null. Das zeigt, wie stark das Unternehmen unter Druck steht.
Charttechnik
An der Börse sieht es für SFC Energy bescheiden aus. Der Kurs ist zuletzt deutlich gefallen. Die Aktie steht auf dem Niveau, wo sie im Oktober 2022 im Tief stand. Bei etwa 16 Euro befindet sie sich jetzt an einer wichtigen Stelle. Diese Marke war in der Vergangenheit oft ein Wendepunkt. Fällt der Kurs aber unter 16 Euro, wird es sehr sehr gefährlich. Dann könnte die Aktie auf 12 bis 13 Euro fallen. So tief war sie schon Jahre zuvor nicht mehr. Hält die 16-Euro-Marke aber, könnte sich der Kurs wieder erholen und in Richtung 22-24 Euro steigen. Positiv ist zu sehen, dass größere Investoren bei den niedrigen Kursen offenbar zukaufen. Das könnte ein gutes Zeichen sein. Für eine echte Trendwende muss die Aktie aber erst wieder über 20 Euro steigen. Dann wäre der 200er SMA auch überschritten, der derzeit knapp unter 20 verläuft. Der RSI ist mit 24 schon im überverkauften Bereich und zeigt Unterstützung für die Bullen an.
Analysten sind geteilter Meinung
Nach der schlechten Nachricht von SFC Energy denken die Experten unterschiedlich. Berenberg hat die Aktie heruntergestuft. Statt "Kaufen" raten sie jetzt nur noch zum "Halten". Das Kursziel senkten sie von 27 auf 18 Euro. Sie sehen kurzfristig wenig Hoffnung. Langfristig sind sie aber immer noch optimistisch. Die Deutsche Bank machte es genauso. Auch sie stufte auf "Halten" herunter. Ihr neues Kursziel liegt bei 20 Euro statt vorher 33 Euro. Warburg Research sieht das alles noch völlig anders. Sie raten immer noch zum Kauf. Ihr Kursziel senkten sie aber von 27 auf 21 Euro. Die Experten glauben an die Zukunft der Brennstoffzellen. First Berlin ist sogar noch optimistischer. Sie bestätigen ihr "Kaufen"-Rating. Sie sehen deutliches Potenzial nach oben. Ihr Kursziel liegt bei 26 Euro. Spannend ist, was die Firmenchefs machen. Vorstand Hans Pol kaufte Aktien für etwa 14.000 Euro. Aufsichtsrat Dr. Andreas Blaschke kaufte sogar für 32.000 Euro zu. Das zeigt: Die eigenen Leute glauben anscheinend noch an das Unternehmen.
Was tun?
SFC Energy steckt ohne Zweifel in Schwierigkeiten. Die schlechten Prognosen und schwachen Zahlen sind real. Aber man sollte nicht vergessen: Das Unternehmen ist immer noch Weltmarktführer bei Brennstoffzellen. Es hat ein starkes Netzwerk auf der ganzen Welt. Die Grundlagen für Wachstum sind da. Immer mehr Menschen brauchen sauberen Strom ohne Netzanschluss. Das Geschäft in Indien soll 2026 richtig loslegen. Wichtig ist: Die 16-Euro-Marke muss halten. Sonst wird es noch schlimmer. Für mutige Anleger mit langen Atem könnte hier aber eine Chance liegen. Das Verhältnis von Chance zu Risiko ist bei den niedrigen Kursen interessant geworden.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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