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Bei der Aktie von Halbleiterhersteller AMD hat sich die Lage im wahrsten Sinne des Wortes zugespitzt. Das könnte jetzt eine kräftige Korrektur einleiten.
Bei AMD ist der Bogen inzwischen überspannt
Aus der bis vor Kurzem noch als "Advanced Money Destroyer" verschrienen Halbleiteraktie AMD ist im Rahmen der Erholung vom Zollcrash im April inzwischen das Gegenteil geworden. Die Anteile haben sich binnen kurzer Zeit mehr als verdoppelt.
Doch das Eis für fortgesetzte Kursgewinne des Nvidia-Jägers wird dünner. Die Aktie weist erste technische Schwächen und eine Keilformation auf, während die Bewertung der Anteile nicht mehr attraktiv ist. Auch der Newsflow war zuletzt gemischt.
Das könnte jetzt in der saisonal schwachen Börsenphase für eine ausgedehnte Korrektur und hohe Verluste sorgen, gegen die sich Anlegerinnen und Anleger jedoch wappnen oder sogar aus ihr Kapital schlagen können.
Aufwärtstrend überhitzt, Korrekturgefahr wächst
Die steile Aufholjagd der Aktie wurde von einer Erholung der technischen Indikatoren ausgehend von überverkauften Zuständen begleitet und unterstützt. Das sorgte bis zuletzt für einen nachhaltigen Trend. Doch dieser steht nun vor einer ernsten Gefahr, denn inzwischen ist AMD überkauft.
Im Relative-Stärke-Index (RSI) wurde außerdem der Aufwärtstrend gerissen, während es im Trendstärkeindikator MACD zu einem Unterschreiten der Signallinie gekommen ist, was den Verlust von Dynamik und Momentum anzeigt.
Ablesbar werden diese ersten technischen Verschlechterungen am Chart, in dem es zu einer Keilformation gekommen ist. Diese dürfte in Kürze entweder nach oben oder nach unten aufgelöst werden, was die mittelfristige Trendrichtung der Aktie bestimmen dürfte.
Durchwachsener Newsflow - längere Konsolidierung möglich
Für eine Auflösung nach unten spricht, dass die Aktie nicht nur dem Tages-, sondern auch dem Wochenchart zufolge überkauft ist. Der RSI liegt hier bei knapp 73 Punkten, was nach einer ausgedehnteren Konsolidierung ruft. Daneben war der Newsflow um das Unternehmen zuletzt durchwachsen.
Zwar genehmigt die Trump-Regierung inzwischen wieder Halbleiterausfuhren nach China, doch das Unternehmen zahlt hierfür mit einer Gewinnbeteiligung von 15 Prozent einen hohen Preis. Außerdem hat die chinesische Staatsregierung seine Technologiekonzerne dazu aufgerufen, verstärkt auf KI-Chips aus eigener Produktion, allen voran jenen von Huawei, zu setzen. Auch die Quartalszahlen überzeugten nur bedingt.
Aktie sogar teurer als die von Nvidia
Zur technischen Überhitzung und einer Korrektur bis zur 50-Tage-Linie bei etwa 145,00 US-Dollar oder sogar dem GD200 bei rund 125,00 US-Dollar kommt eine nur noch wenig attraktive Bewertung.
Für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen bereits mit knapp dem 44-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Für die stark zyklusabhängigen Halbleiterwerte galten lange Werte von 15 bis 20 als fair. Außerdem liegt das KGV damit sogar über dem Nvidia, das aktuell mit dem 42,2-Fachen der im laufenden Jahr erwarteten Gewinne bewertet ist.
Auch bei wachstumsbezogenen Kennziffern kann die Aktie nicht mehr überzeugen. Das Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis (PEG) liegt mit 1,42 deutlich über dem Wert von 1, der als attraktiv gilt.
Fazit: Bewertung und Chart ausgereizt, jetzt auf Schwäche einstellen!
Erschwerend für einen Ausbruch nach oben und damit weitere Kursgewinne dürfte der Umstand sein, dass sich der Aktienmarkt inzwischen in einer saisonal schwachen Börsenphase befindet. Die Zeit zwischen August und (Mitte) Oktober ist eine der statistisch schwächsten Perioden des Börsenjahres.
Mit einem Beta-Wert von 1,94 ist die AMD-Aktie besonders anfällig für Korrekturen. Die Verluste betragen hier in der Regel fast das Doppelte gegenüber dem Gesamtmarkt. Das macht die Aktie jetzt zu einer Verkaufs- beziehungsweise Short-Position.
Chance auf hohe Short-Gewinne sichern? So geht's!
Wer an seiner Aktienposition festhalten, sich aber gegen Verluste absichern, oder aktiv auf fallende Kurse setzen möchte, kann das mithilfe des Put-Optionsscheines JU069G tun. Dieser verfügt über einen Basispreis von 180,00 US-Dollar und eine Laufzeit bis zum 21. November, also bis nach dem Ende der statistischen Schwächephase.
Der effektive (Hebel) Omega liegt tagesaktuell bei 4,4. Damit sind hohe Absicherungsgewinne möglich, sollte es zur befürchteten Korrektur kommen, wie das Auszahlungsprofil für einige beispielhafte Fälle (zum Laufzeitende) zeigt:
Doch Vorsicht: Sollte AMD zum Laufzeitende bei oder oberhalb von 180,00 US-Dollar notieren, verfällt JU069G wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr. Um diese zu reduzieren, sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn die Aktie nachhaltig auf neue Jahreshochs ausbricht und dabei von den technischen Indikatoren mit Verlaufshochs ihrerseits unterstützt wird.
Gastautor: Max Gross
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