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Dr. Felix Schmidt (Berenberg): Volkswirtschaft Catch Up

03.09.2025 -

Stablecoins - Brücke zwischen Krypto und traditioneller Finanzwelt

Stablecoins sind auf der Blockchain-Technologie basierende digitale Token, die darauf ausgelegt sind, einen stabilen Wert im Verhältnis zu einem Referenzwert - beispielsweise einer staatlichen Währung - aufrechtzuerhalten. In der Regel bilden sie die Wertentwicklung dieser Assets im Verhältnis 1:1 ab. Diese Eigenschaft unter-scheidet Stablecoins von Bitcoin und anderen Kryptowährungen, deren Wert je nach Angebot und Nachfrage schwankt. Die derzeit im Umlauf befindlichen Stablecoins haben eine Gesamtmarktkapitalisierung von knapp 290 Milliarden US-Dollar. Fast alle davon - etwa 99 Prozent - sind an den US-Dollar gekoppelt, der Rest an andere Fiat-Währungen (klassische staatliche Währungen) oder Rohstoffe wie beispielsweise Gold.

Es gibt im Wesentlichen drei Arten von Stablecoins: Fiat-besicherte, Krypto-besicherte und nicht besicherte (algorithmische) Stablecoins. Bei einem Fiat-besicherten US-Stablecoins ist beispielsweise jeder Token durch einen echten Dollar gedeckt. Bei den kryptobesicherten Stablecoins sind die Token durch andere Kryptowährungen, wie beispielsweise Bitcoin oder Ethereum, gesichert. Bei den algorithmischen Stablecoins gibt es keine echte Deckung. Um einen stabilen Preis aufrechtzuerhalten, wird das Angebot der Token durch einen Algorithmus an die Nachfrage angepasst. Insbesondere die algorithmischen Stablecoins haben sich in der Vergangenheit jedoch - im Gegensatz zu ihrem Namen - als sehr instabil erwiesen. So führte beispielsweise im Mai 2022 ein eskalierender Ausverkauf des algorithmischen Stablecoins TerraUSD dazu, dass dieser seine Bindung an den Dollar verlor und sein Kurs einbrach. Dadurch wurden innerhalb einer Woche über 45 Milliarden Dollar an Wert vernichtet. Insbesondere die als stabiler geltenden, durch Fiat-Währungen besicherten Stablecoins sind daher aktuell deutlich gefragter. Sie machen derzeit etwa 87 Prozent des gesamten Stablecoin-Angebots aus. Algorithmische Stablecoins stehen hingegen für weniger als 0,2 Prozent.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen werden die reservegestützten Stablecoins von Privatunternehmen ausgegeben, die das Monopol besitzen, ihre eigenen Token zu prägen und zu vernichten. Die Unternehmen garantieren ihren Kunden, dass sie die Token jederzeit gegen den Referenzwert eintauschen können. Stablecoins bilden somit die Brücke zwischen dem traditionellen Finanzwesen und der Kryptowelt. Sie dienen als eine Art Anker, um der ansonsten sehr volatilen Kryptowelt eine gewisse Stabilität zu verleihen.

Stablecoins zielen darauf ab, eine Währung eins zu eins abzubilden. Im Gegensatz zu Fiat-Geld werden diese digitalen Token jedoch dezentral und außerhalb des Bankensystems über das Internet von einer Person zur anderen transferiert. Somit ermöglichen sie einen globalen, indirekten Zugang zu stabilen Weltwährungen. Sie sind daher insbesondere für Personen aus Ländern mit hoher Inflation, schwachen oder volatilen Währungen, instabilen Banken oder Kapitalkontrollen interessant. In einer im Jahr 2024 von Visa unter Nutzern von Kryptowährungen in Brasilien, der Türkei, Nigeria, Indien und Indonesien durchgeführten Umfrage gaben 47 Prozent der Befragten an, Stablecoins zu nutzen, um Ersparnisse in der stabilen Währung US-Dollar aufzubauen. Zudem werden Stablecoins zunehmend für Rücküberweisungen von Ausländern an Verwandte in ihren Herkunftsländern genutzt, da der Transfer schneller und kostengünstiger erfolgt als mit traditionellen Alternativen. Aufgrund ihrer einfachen Handhabung und anonymen Weitergabe sind Stablecoins auch für kriminelle Vereinigungen interessant. Bereits im vergangenen Jahr warnte die UNO daher davor, dass Stablecoins zunehmend zur Terrorfinanzierung und Geldwäsche genutzt werden.

Der US-Dollar-basierte Tether ist der größte und älteste Stablecoin der Welt. Die Kryptowährung wurde bereits im Jahr 2014 entwickelt und hat mittlerweile eine Marktkapitalisierung von 167 Milliarden US-Dollar erreicht. Privatunternehmen, die fiat-besicherte US-Stablecoins wie Tether anbieten, erschaffen einen Token für jeden Dollar, den sie erhalten, und versprechen, diesen mit liquiden Vermögenswerten, häufig in Form von kurzlaufenden Staatsanleihen, zu decken. Laut Schätzungen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) haben Stablecoin-Emittenten im vergangenen Jahr zur Tokenhinterlegung kurzlaufende US-Staatsanleihen im Wert von 40 Milliarden US-Dollar erworben. Im März 2025 beliefen sich die Bestände an kurzlaufenden US-Staatsanleihen der Stablecoin-Anbieter auf 200 Milliarden US-Dollar. Damit übertrafen sie die Bestände großer ausländischer Investoren wie China oder die Schweiz.

Stablecoins ermöglichen es Anlegern aus aller Welt, indirekt Hartwährungen zu erwerben. Da nahezu alle Stablecoins an den US-Dollar gekoppelt sind, erhöht sich dadurch die Nachfrage nach dem Greenback sowie nach kurzfristigen US-Staatsanleihen, die zur Deckung der Stablecoins erworben werden. Im Vergleich zum 29 Billionen US-Dollar schweren Markt für US-Staatsanleihen ist der Markt für Stablecoins mit einer Marktkapitalisierung von 290 Milliarden US-Dollar noch winzig. Das Wachstum ist jedoch rasant. Seit Anfang 2024 hat sich das Volumen mehr als verdoppelt. Diese Entwicklung stützt tendenziell den US-Dollar und übt einen gewissen Abwärtsdruck auf die Rendite kurzlaufender Staatsanleihen aus. Das erklärt auch, warum die US-Regierung derzeit versucht, die Verbreitung von Stablecoins mittels neuer Gesetze zu forcieren.

Der wachsende Markt für Stablecoins birgt allerdings auch Risiken. Die Stabilität von Stablecoins hängt nämlich vom Vertrauen der Anleger ab. Verlieren diese das Vertrauen in einen Stablecoin und ziehen schnell große Summen ab, kann dies zu einem sich selbst verstärkenden Effekt führen. Wenn viele Anleger gleichzeitig versuchen, ihre Stablecoins einzulösen, muss der Emittent innerhalb kürzester Zeit eine große Menge des Reservevermögens verkaufen. Im Falle von Staatsanleihen kann es nötig werden, diese unter ihrem Einkaufswert zu verkaufen. Dadurch können Stablecoins unter ihren Nennwert fallen. Wenn dann noch weitere Investoren das Vertrauen verlieren, kommt es zu einer sich verstärkenden Abwärtsspirale. Je mehr der Markt für Stablecoins wächst, desto größer werden auch die Risiken für das US-Finanzsystem. Derzeit wird in den USA daher mit dem sogenannten "Genius Act" versucht, einen rechtlichen Rahmen für Stablecoins zu schaffen. Anbieter von Stablecoins werden demnach verpflichtet, diese vollständig mit liquiden Mitteln wie Bargeld oder kurzfristigen US-Staatsanleihen zu hinterlegen. Zudem muss die Zusammensetzung dieser Reserven jeden Monat offengelegt werden. Diese Maßnahmen verringern die Gefahr für das Finanzsystem durch Stablecoins zwar, ein Restrisiko bleibt aber bestehen.

Die Europäischen Union hat sich hingegen für eine ganzheitlichere Regulierung entschieden. So ist Ende 2024 die Verordnung "Markets in Crypto-Assets" (Mi-CA) in Kraft getreten. Sie bietet Rechtssicherheit für alle Kryptowerte, also sowohl Kryptowährungen als auch Stablecoins. Bezüglich Stablecoins schreibt das Gesetz vor, dass deren Emittenten ihren Sitz in der Europäischen Union haben, Rücklagen im Verhältnis 1:1 halten und die Reserven alle sechs Monate einer unabhängigen Prüfung unterziehen müssen. Um sicherzustellen, dass Stablecoins als Tauschmittel und nicht als Wertaufbewahrungsmittel verwendet werden, dürfen zudem keine Zinsen gezahlt werden. Darüber hinaus ist festgelegt, dass die Ausgabe neuer Token eingestellt werden muss, sobald die Gefahr besteht, dass ein Stablecoin zu einem anerkannten Zahlungsmittel wird. Mit einem Gesamtvolumen von 628 Millionen Euro ist der Markt für Euro-Stablecoins daher auch sehr überschaubar. Euro-Token machen lediglich 0,2 Prozent aller Stablecoins aus. Insbesondere die Europäische Zentralbank (EZB) möchte jegliche Konkurrenz zum Euro als gesetzliches Zahlungsmittel unterbinden. Um eine wettbewerbsfähige Alternative zu Stablecoins anzubieten, wurde laut Medienberichten die Entwicklung des digitalen Euros zuletzt forciert. Im Gegensatz zu den privaten Stablecoins wird der digitale Euro direkt von der EZB stammen. Zudem soll die digitale Alternative zum Bargeld nur Bürgern aus dem Euroraum zugänglich gemacht werden. Dies könnte sich zwar zu einem späteren Zeitpunkt noch ändern, zunächst wird der digitale Euro aber weder die Nachfrage nach dem Euro noch nach Staatsanleihen aus dem Euroraum erhöhen. Wie so oft beschreitet Europa im Vergleich zu den Vereinigten Staaten einen weniger innovativen, aber dafür risikoärmeren Weg.

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© 2025 Asset Standard
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