
© Foto: fn Symbolbild
Die Barrick Mining Aktie explodierte in den vergangenen Wochen förmlich. Über 120 Prozent Plus seit Jahresbeginn lassen Anlegerherzen höherschlagen. Doch hinter der glänzenden Fassade lauern Gefahren. Die spektakuläre Nevada-Entdeckung treibt den Kurs auf neue Mehrjahres-Hochs, während Analysten ihre Kursziele euphorisch nach oben schrauben. Aber Vorsicht, denn wenn alle kaufen wollen, ist es meist Zeit zum Verkaufen. Die technischen Indikatoren blinken rot, der RSI schreit "überkauft" und die Luft wird dünn. Wer jetzt noch aufspringt, könnte sich die Finger verbrennen. Ein genauer Blick offenbart: Diese Rakete könnte bald unsanft landen. Dann ist ein günstiger Einstieg gesucht!
Der Höhenflug und seine dunklen Schatten
Was für eine Achterbahnfahrt! Von mageren 15 US-Dollar zu Jahresbeginn katapultierte sich die Barrick Mining Aktie bis auf 36 US-Dollar - mehr als eine Verdoppelung, die selbst erfahrene Börsianer ins Staunen versetzt. Das Fourmile-Projekt in Nevada sorgte für wahre Goldgräberstimmung. 600.000 bis 750.000 Unzen Gold jährlich über 25 Jahre - das klingt nach dem großen Wurf. Doch bei genauerem Hinsehen trübt sich das Bild ein wenig ein. Die Investitionskosten von bis zu 1,7 Milliarden US-Dollar sind gewaltig. Bis zur vollen Produktion Anfang der 2030er Jahre vergehen noch Jahre. In der Zwischenzeit müssen die hohen Erwartungen erfüllt werden. Der Goldpreis auf Rekordhöhen macht die Sache nicht einfacher. Was hoch steigt, kann auch tief fallen. Die Analysten überschlagen sich förmlich vor Begeisterung. TD Cowen schraubte das Kursziel von 30 auf 38 US-Dollar hoch, RBC Capital folgte auf demselben Niveau. National Bank Financial sieht sogar 51 Kanadische Dollar als realistisch an. Diese Euphorie erinnert fatal an Zeiten, als alle nur noch eine Richtung kannten - nach oben. Solche Momente enden selten gut für Nachzügler.
Charttechnik
Der Chart spricht eine deutliche Sprache, auch wenn viele sie nicht hören wollen. Der RSI kletterte in gefährliche überkaufte Bereiche. Ein klassisches Warnsignal für bevorstehende Rücksetzer. Die Aktie durchbrach zwar die mehrjährige Seitwärtsrange und erreichte das technische Kursziel von 30 US-Dollar. Doch genau hier wird es kritisch. Es sind Gaps gerissen worden oberhalb von 30 US-Dollar. Teilweise wurdne diese auch schon wieder geschlossen. Nach der explosiven Rally fehlt der Aktie nun etwas die Puste. Die Unterstützung bei 30 US-Dollar wird zur Bewährungsprobe. Fällt sie weiter, droht ein Rutsch zurück Richtung alter Handelsspanne, bzw. knapp darüber. Die Kursentwicklung folgt einem bekannten Muster: Erst die langsame Bodenbildung, dann der Ausbruch und schließlich die parabolische Phase. Genau in dieser befinden wir uns jetzt. Historisch betrachtet folgen auf solche Bewegungen meist heftige Korrekturen. Wer glaubt, die Gesetze der Schwerkraft gelten an der Börse nicht, wird eines Tages eines Besseren belehrt. Der langfristige RSI notiert bei 93! Da ist nicht mehr viel Platz nach oben.
Was tun?
Die fundamentalen Daten von Barrick Mining sind solide. Das zweite Quartal zeigte starke Zahlen mit einem bereinigten Gewinn von 0,47 Dollar je Aktie und einem freien Cashflow von 395 Millionen Dollar. Der Verkauf der Hemlo-Mine für über eine Milliarde stärkt die Bilanz zusätzlich. Das Fourmile-Projekt verspricht langfristig enormes Potenzial. Doch der Zeitpunkt für einen Einstieg auf diesem Niveau könnte kaum schlechter sein. Die Aktie ist heiß gelaufen, die Bewertung gestreckt und die technischen Indikatoren überkauft. Wer jetzt kauft, zahlt für zukünftige Hoffnungen Premium-Preise. Eine Korrektur auf 25 bis 28 US-Dollar wäre gesund und würde attraktive Einstiegschancen bieten. Verkaufen bzw. Abwarten. Wer bereits investiert ist, könnte sich überlegen, die Gewinne mitzunehmen und auf bessere Einstiegskurse zu warten. Barrick Mining bleibt langfristig interessant, aber nicht zu diesen Preisen. Geduld wird an der Börse belohnt - Gier bestraft!
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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