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Vom Hamburger Wirkstoffforscher Evotec war in den vergangenen Wochen nur wenig zu hören. Der Aktie hat das nicht geschadet, im Gegenteil.
Evotec: Die Ruhe hat der Aktie nicht geschadet
Mit einem Minus von 25,9 Prozent seit dem Jahreswechsel schaut die Aktie von Evotec auch in 2025 einer starken Gesamtmarktentwicklung deutlich hinterher. Der von vielen Anlegerinnen und Anlegern erhoffte Turnaround sowohl der Anteile als auch des operativen Geschäfts kommt sehr viel langsamer voran als gedacht. Auch die zwischenzeitlich aufgekommenen Übernahmehoffnungen haben sich bislang nicht erfüllt.
In den vergangenen Wochen ist es um die Aktie still geworden, während es bis zum nächsten Quartalsbericht am 05. November noch rund 5 Wochen sind. Frische Impulse liegen derzeit also keine vor. Das hat für einen verhältnismäßig ruhigen Handel gesorgt - allerdings nicht zum Schaden der Aktie, wie der Blick in den Chart zeigt.
Übergeordnet ist die Lage weiterhin trist ...
Vorherrschend ist bei den Anteilen der Hamburger noch immer ein Abwärtstrend, der sich nach dem Hoch bei rund 45 Euro inzwischen im vierten Jahr befindet. In den vergangenen 12 Monaten war das Kursgeschehen volatil und vornehmlich seitwärts gerichtet. Das zeigt auch der Blick auf die Performance von -5,8 Prozent gegenüber dem Stand vor einem Jahr.
Ein zwischenzeitlich steiler Anstieg im Herbst 2024 wurde von Anlegerinnen und Anlegern konsequent verkauft. Dadurch fiel Evotec in den vergangenen Wochen wieder unter die gleitenden Durchschnitte. Gegenüber dem auf dem Höhepunkt der Zollpanik markierten Tief konnte jedoch ein zaghafter Aufwärtstrend etabliert werden.
... aber kurzfristig liegen Verbesserungen vor
Der wird von steigenden technischen Indikatoren begleitet, was als trendbestätigend zu bewerten ist. Die Erholung könnte also durchaus nachhaltig sein. Das gilt umso mehr, als dass der Trendstärkeindikator MACD knapp über der Nulllinie liegt und damit trotz des jüngsten Pullbacks nach einem gescheiteren Ausbruchsversuch über die 50-Tage-Linie einen (kurzfristigen) Aufwärtstrend anzeigt.
Dieser sorgte am Dienstagvormittag trotz eines schwachen Gesamtmarktumfeldes für Kursgewinne von rund einem Prozent. Damit konnte die Aktie ihren Abstand zur Marke von 6 Euro, die als potenzieller Widerstand, aber auch als potenzielle Unterstützung zu bewerten ist, ausgebaut werden. In Verbindung mit den verbesserten technischen Indikatoren lässt das auf einen weiteren Ausbruchsversuch über die 50-Tage-Linie schließen.
An Aufwärtspotenzial fehlt es nicht
Diesem könnte deutlich mehr Erfolg beschieden sein als dem letzten, da die Aktie die 50-Tage-Linie zuletzt bereits überkauft erreicht hatte. Diese kurzfristige Überhitzung ist inzwischen konsolidiert, ohne dass die Aktie allzu viel ihrer technischen Stärke eingebüßt hätte.
Ein Ausbruch über den GD50 wiederum dürfte für einen Anstieg in Richtung 7 Euro sorgen, wo eine harte Bewährungsprobe wartet. Hier liegt neben einem Horizontalwiderstand auch die 200-Tage-Linie sowie die Abwärtstrendlinie der vergangenen 10 Monate. Sollte es den Käuferinnen und Käufern gelingen, diese Hürde nachhaltig zu überwinden, wäre das ein starkes prozyklisches Kaufsignal, während ein Einstieg jetzt noch als antizyklisch zu bezeichnen ist.
Fazit: Ein antizyklischer Trade für technisch orientierte Investoren
Wer sich zu einem Einstieg jetzt entschließt, tut das vor allem im Vertrauen auf die technischen Verbesserungen, denn fundamental hat das Unternehmen weiterhin wenig zu bieten. Sowohl die Erlöse als auch das EBITDA waren zuletzt rückläufig, wenngleich sich erste Erfolge in Biologics-Sparte gezeigt hatten.
Nettogewinne sind laut Analystinnen und Analysten jedoch erst ab dem Geschäftsjahr 2027 zu erwarten. Immerhin: Mit Vorstandschef Christian Wojcezwski und Finanzchef Paul Hitchin hatten in den vergangenen Wochen gleich zwei Insider zugeschlagen. Das dürfte maßgeblich zur Stabilisierung der Aktie beigetragen haben.
Solange negative Katalysatoren ausbleiben und die Aktie einen Kurs oberhalb des Verlaufstiefs bei 5,702 Euro (XETRA-Handel) behaupten kann, ist das Papier mit einem Stopp-Loss hier und einem ersten Take-Profit bei 7,00 Euro einen Trade wert.
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Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, für höhere Ertragschancen auch ein höheres Risiko in Kauf zu nehmen, können auf das KO-Zertifikat SX8CA9 setzen. Das bietet eine für die aktuelle Ausgangslage maßgeschneiderte Lösung. Die KO-Schwelle liegt mit 5,54 Euro etwas unter dem jüngsten Verlaufstief, während der Basispreis bei 5,27 Euro liegt.
Daraus ergibt sich nicht nur ein hoher Hebel von 7,2, sondern auch ein eingebauter Stopp-Loss: Berührt die Aktie die KO-Schwelle, verfällt SX8CA9 nicht wertlos, sondern bietet eine Rückzahlung von 0,27 Euro, was Verlustrisiken reduziert. Ein Anstieg zum Widerstandsbereich bei 7 Euro würde hingegen mit einer Verdoppelung des Wertes einhergehen, was für ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis sorgt, wie das folgende Auszahlungsprofil zeigt:
Doch Vorsicht: Sollte die KO-Barriere oder gar der Basispreis per Overnight-Gap unterschritten werden, kann der Rückzahlungsbetrag auch geringer als 0,27 Euro ausfallen - bis hin zum Totalverlust, der auch mit SX8CA9 nicht vollständig ausgeschlossen werden kann. Daher sollte die Positionsgröße mit Bedacht und dem eigenen Risikoprofil entsprechend gewählt werden.
Gastautor: Max Gross
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