
© Foto: fn Symbolbild
Die Nel ASA-Aktie hat Anfang der Woche ordentlich Dampf gemacht. Nicht ganz 10 Prozent Plus zum Wochenbeginn, das lässt aufhorchen. Vor allem, weil der norwegische Wasserstoffspezialist zuletzt eher durch Zurückhaltung aufgefallen ist. Doch jetzt könnte sich das Blatt wenden. Die gesamte Wasserstoffbranche kommt in Fahrt, angetrieben durch starke Signale von Plug Power aus den USA. Wenn die Stimmung kippt, dann richtig. Und Nel ASA profitiert davon als einer der Pioniere im Bereich grüner Wasserstoff. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann die Aktie wieder richtig durchstartet. Charttechnisch wäre deutlich mehr drin, als viele derzeit für möglich halten. Denn die technischen Indikatoren zeigen nach oben, und wenn erst einmal Schwung in den Kurs kommt, könnten Kursziele von 0,40 oder sogar 0,50 Euro plötzlich greifbar werden. Wer jetzt noch an der Seitenlinie steht, könnte bald ins Grübeln kommen.
Endlich wieder Leben in der Bude
Lange sah es nicht gut aus für Nel ASA. Schwache Auftragseingänge, gesenkte Prognosen und Analysten, die reihenweise ihre Kursziele nach unten schraubten. Das Management musste auf die Kostenbremse treten, Projekte zogen sich wie Kaugummi, und die Investoren verloren die Geduld. Doch genau in solchen Phasen werden Chancen geboren. Am Montag sprang der Kurs auf über 0,21 Euro, getrieben von einer Welle der Zuversicht im gesamten Sektor. Plug Power macht vor, wie schnell sich die Stimmung drehen kann, und Nel ASA wird von diesem Rückenwind erfasst. Zwar gibt es keine neuen Firmenmeldungen, die den Anstieg direkt erklären würden, aber manchmal reicht die richtige Atmosphäre. Die Dekarbonisierung der Industrie bleibt auf der Agenda, grüner Wasserstoff für Raffinerien und Stahlwerke ist keine Zukunftsmusik mehr, sondern wird konkret. Nel ASA hat die Technologie, die Erfahrung und die Partnerschaften. Jetzt fehlt nur noch der Takt, in dem die Projekte unterschrieben werden. Und genau der könnte gerade wieder anziehen.
Charttechnik
Wer auf den Chart schaut, sieht interessante Signale. Die Aktie hat sich in einen frischen Aufwärtskanal geschoben und hat die beiden gleitenden Durchschnitten GD50 und GD200 überwunden. Das sind wichtige Marken, und da diese durchbrochen wurden, könnte es richtig losgehen. Die jüngsten Zwischenhochs sind in Reichweite, und darüber liegt freie Fahrt. Technisch gesehen wäre ein Anstieg bis 0,40 Euro durchaus im Rahmen des Möglichen, und bei anhaltendem Momentum könnte sogar die 0,50-Euro-Marke ins Visier rücken. Natürlich ist die Basis noch fragil. Sollte die Euphorie rund um Plug Power abflauen, könnte Nel ASA wieder zurückfallen. Aber solange das Volumen stimmt und die Unterstützungen bei 0,20 und 0,205 Euro nach unten hin halten, bleibt das Bild positiv. Widerstand gibt es im Bereich um 0,25 Euro, doch wenn die Bullen Fahrt aufnehmen, sind solche Hürden schnell genommen. Die technische Konstellation spricht jedenfalls dafür, dass hier mehr als nur ein kurzes Strohfeuer brennt. Der RSI ist bei 63 und hat noch Platz nach oben.
Was tun?
Die fundamentale Lage ist noch angespannt, keine Frage. Das Unternehmen schreibt weiter Verluste, die Auftragslage könnte besser sein, und die Analysten bleiben vorsichtig. Aber genau deshalb ist die Aktie interessant. Der Markt hat die schlechten Nachrichten eingepreist, und jetzt reicht ein kleiner positiver Impuls, um die Stimmung zu drehen. Der neue Auftrag von H2 Energy zeigt, dass die Technologie funktioniert und geschätzt wird. Die langjährige Partnerschaft mit über 30.000 Betriebsstunden beim MC400-System ist ein starkes Argument für Qualität und Zuverlässigkeit. Wenn Nel ASA es schafft, mehr solcher Verträge an Land zu ziehen und das Servicegeschäft auszubauen, kann die Marge stabilisiert werden. Für risikobereite Anleger bietet sich hier eine Chance. Wer auf die Erholung der Wasserstoffbranche setzt und bereit ist, Geduld mitzubringen, könnte mit Nel ASA richtig liegen. Die Charttechnik unterstützt einen Einstieg, und wenn die fundamentalen Daten nachziehen, wird aus der Hoffnung Realität. Vorsicht bleibt geboten, aber die Aussichten sind nicht mehr so düster wie noch vor wenigen Wochen. Hochinteressant und spannend!
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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