LONDON (dpa-AFX) - Wegen einer trägen Nachfrage und Unsicherheiten mit Blick auf Europas Industrielandschaft stoppt der Kupfer- und Metallkonzern Aurubis seine Investitionen in das Batterierecycling. Der europäische Markt für sogenannte Schwarzmasse befinde sich noch in einer frühen Phase und die Prognosen für ein rasantes Wachstum seien gesenkt worden, hieß es am Mittwoch vom Unternehmen auf einem Kapitalmarkttag in London. Zudem sei die künftige industrielle Struktur Europas ungewiss. Daher werde fortan im Batterierecycling ein Geschäftsmodell mit geringem Vermögenseinsatz (Asset Light) verfolgt, wenngleich Erfolge bei Verarbeitung von Schwarzmasse erzielt worden seien.
So hatte Aurubis 2022 eine Pilotanlage für Batterierecycling am Standort Hamburg in Betrieb genommen, in der aus Schwarzmasse - ein Pulver, das beim Schreddern von Lithium-Ionen-Batterien entsteht - wiederverwertbare Metalle gewonnen werden.
Derweil kann sich die Aurubis-Führung um Unternehmenschef Toralf Haag perspektivisch weitere Investitionen in den neuen US-Standort vorstellen. Erst im September wurde das Recyclingwerk in Augusta (Richmond County) im Bundesstaat Georgia eröffnet, ein zweites Modul folgt. Ab 2026 sollen an dem Standort dann jährlich bis zu 180.000 Tonnen Recyclingmaterial, darunter Leiterplatten, Kupferkabel und andere metallhaltige Produkte zu Blisterkupfer verarbeiten werden. Perspektivisch ist an dem Standort dann laut Präsentation vom Mittwoch auch noch eine Anlage zur Weiterverarbeitung zu hochreinem Kupfer denkbar./mis/men/he