
© Foto: Foto von CDC auf Unsplash (Symbolbild)
Die BioNTech-Aktie steht vor einem spannenden Wendepunkt. Nach turbulenten Zeiten hat sich der Kurs stabilisiert und zeigt erste Anzeichen einer nachhaltigen Erholung. Der Mainzer Biotech-Konzern vollzieht gerade eine bemerkenswerte Transformation: Weg vom reinen Impfstoffhersteller, hin zu einem KI-gesteuerten Pharmaunternehmen mit vielversprechender Krebsmedikamenten-Pipeline. Die jüngsten Entwicklungen lassen aufhorchen. Die Aktie hat im Bereich um 80 Euro mehrfach einen stabilen Boden gebildet und konnte zuletzt deutlich zulegen. Institutionelle Investoren beobachten das Geschehen aufmerksam, während das Unternehmen mit seiner KI-Tochter InstaDeep neue Wege beschreitet. Die Fusion mit CureVac könnte zusätzliche Impulse liefern. Erste Kursziele sehen die Aktie bei 100 Euro, mittelfristig sind sogar 120 bis 130 Euro durchaus realistisch. Die Kombination aus innovativer Technologie, solider Finanzausstattung und strategischer Neuausrichtung macht BioNTech wieder zu einem interessanten Investment.
Strategische Neuausrichtung tut gut
BioNTech hat die Zeichen der Zeit erkannt. Die goldenen Jahre der Corona-Impfungen sind vorbei, doch das Unternehmen ruht sich nicht darauf aus. Mit der Tochtergesellschaft InstaDeep besitzt BioNTech einen echten Trumpf im Ärmel. Diese KI-Spezialistin revolutioniert die Arzneimittelentwicklung und öffnet nun sogar ihre DeepChain-Plattform für externe Partner. Das bedeutet neue Einnahmequellen jenseits des eigenen Portfolios. Der AI Day Anfang Oktober sorgte für Aufsehen. Die Präsentation der KI-Integration in sämtliche Entwicklungsprozesse kam bei Anlegern und Investoren gut an. Die Aktie legte prompt zu, CEO Ugur Sahin positioniert sein Unternehmen selbstbewusst an der Spitze der individualisierten Medizin. Mit 16 Milliarden Euro liquiden Mitteln hat BioNTech genug Pulver, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Die Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb bringt zusätzliche 1,5 Milliarden US-Dollar in die Kasse. Das Geld fließt in die Entwicklung des Krebsmedikaments BNT327. Parallel laufen die Gespräche mit CureVac über eine Fusion. Zwar haben bisher nur 37 Prozent der Aktionäre zugestimmt, doch BioNTech kann die Schwelle von 80 auf 75 Prozent senken. Der Deal würde das Patent-Portfolio stärken und lästige Rechtsstreitigkeiten begraben.
Solide Basis
Die aktuellen Zahlen spiegeln die Übergangssituation wider. Im zweiten Quartal 2025 meldete BioNTech nur 300 Millionen Euro Umsatz und rutschte in die Verlustzone. Das war zu erwarten nach dem Ende des Corona-Booms. Interessanter ist der Blick nach vorne. Die Umsätze stiegen zuletzt beeindruckend. Das zeigt, dass die neuen Produkte am Markt ankommen. Der Verlust pro Aktie fiel mit 1,60 US-Dollar zwar höher aus als erhofft. Doch das ist Teil des Plans. BioNTech investiert massiv in die Zukunft. Die Onkologie-Pipeline nimmt Formen an. Die FDA hat den aktualisierten COVID-Impfstoff zugelassen, was zeigt, dass die operative Stärke intakt ist. Am 3. November stehen die nächsten Quartalszahlen an. Sie werden zeigen, ob die KI-Investitionen bereits erste Früchte tragen. Analysten bleiben vorsichtig optimistisch. TD Cowen hält das Kursziel von 120 US-Dollar aufrecht. Das entspricht einem deutlichen Aufwärtspotenzial vom aktuellen Niveau.
Charttechnik
Die technische Lage der Aktie hat sich merklich verbessert. Nach dem tiefen Fall von den Corona-Höchstständen hat sich bei 77 bis 81 Euro eine stabile Bodenbildung entwickelt. Mehrfach prallte der Kurs in diesem Bereich nach oben ab. Das schafft Vertrauen. Die 50-Tage-Linie wurde zuletzt überwunden. Bis zu 95,78 Euro, wo der 200er SMA verläuft ist es jetzt gar nicht mehr so weit. Wird auch dieser überwunden, so dürfte die Reise schnell über 100 Euro gehen. Die Seitwärtsbewegung der letzten Monate hat dem früheren Abwärtstrend ein Ende gesetzt. Jetzt geht es darum, nach oben auszubrechen. Die erste wichtige Hürde liegt bei eben dieser 100-105 Euro. Wird diese Marke nachhaltig genommen, rücken die Widerstände zwischen 112 und 116 Euro in den Fokus. Darüber wird es richtig spannend. Die entscheidende Zone liegt zwischen 120 und 130 Euro. Ein Durchbruch wäre das langersehnte Kaufsignal und würde neues Aufwärtspotenzial freisetzen. So weit braucht man aber jetzt noch nicht denken oder planen. Wichtig ist: Die Richtung stimmt. Die Unterstützungen halten, die Widerstände werden Stück für Stück angelaufen.
Was tun?
BioNTech bietet eine interessante Mischung aus Chancen und Risiken. Die fundamentale Neuausrichtung ist vielversprechend. Der Wandel vom Impfstoffspezialisten zum KI-gesteuerten Pharmaunternehmen mit breiter Pipeline verläuft planmäßig. Die finanzielle Ausstattung ist hervorragend. 16 Milliarden Euro Liquidität geben dem Management alle Freiheiten für Investitionen und Zukäufe. Die Zahlen zeigen noch die Übergangsphase. Die Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb und die mögliche CureVac-Übernahme unterstreichen die Ambitionen. Charttechnisch steht die Aktie gut da. Die mehrfache Bodenbildung um 80 Euro schafft Vertrauen. Kurzfristig orientierte Anleger können bei Rücksetzern in Richtung 90 Euro einsteigen. Wer auf die mittelfristige Entwicklung setzt, findet auch auf dem aktuellen Niveau noch attraktive Einstiegschancen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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