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Der Pharma- und Chemiekonzern aus Leverkusen steht möglicherweise vor einem spannenden Wendepunkt.
Während die Glyphosat-Klagen noch immer wie ein Schatten über dem Unternehmen hängen, deutet sich charttechnisch eine interessante Formation an. Analysten sprechen von einer möglichen Tasse-Henkel-Muster, das ein Kursziel von 40 Euro signalisieren könnte. Das wäre ein Kurssprung von fast 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau um 27 Euro. Gleichzeitig entwickelt sich die Pharma-Pipeline vielversprechend, während der US Supreme Court die entscheidende Glyphosat-Verhandlung auf 2026 verschoben hat. Diese Verzögerung verschafft dem Konzern Zeit, seine operativen Stärken unter Beweis zu stellen. Die kommenden Quartalszahlen am 11. November könnten dabei zum Katalysator werden.
Juristische Hängepartie wird zur Chance
Das höchste US-Gericht hat die Entscheidung im Schlüsselverfahren Durnell bis mindestens 2026 vertagt. Was auf den ersten Blick nach einer Belastung aussieht, verschafft Bayer tatsächlich Luft zum Atmen. Der Konzern kann diese Zeit nutzen, um mit starken Geschäftszahlen zu überzeugen. Zwar wurde ein 600-Millionen-Dollar-Urteil bestätigt, doch die fundamentale Frage bleibt offen: Können US-Bundesgesetze die Klagerechte der Einzelstaaten beschränken? Eine positive Entscheidung würde die Klagewelle deutlich eindämmen. Bis dahin konzentriert sich das Management auf das operative Geschäft. Die Quartalszahlen vom 6. August zeigten zwar einen Verlust von 0,20 Euro je Aktie, doch für 2025 erwarten Experten bereits einen deutlichen Gewinn. Diese Prognose deutet auf eine kraftvolle Erholung hin.
Pharma-Pipeline als Wachstumsmotor
Abseits der juristischen Auseinandersetzungen entwickelt Bayer eine beeindruckende Medikamenten-Pipeline. Besonders vielversprechend ist Asundexian zur Schlaganfallprävention, das zum Blockbuster avancieren könnte. Daneben steht ein Prostatakrebs-Medikament kurz vor dem Durchbruch, während ein neuartiger Menopause-Wirkstoff einen unterschätzten Markt erschließen soll. Auch in der Parkinson-Forschung macht der Konzern Fortschritte mit innovativen Zell- und Gentherapien. Diese Entwicklungen könnten neue Umsatzquellen in Milliardenhöhe eröffnen.
Charttechnik
Aus technischer Sicht entwickelt sich bei der Bayer-Aktie eine spannende Formation. Chartexperten erkennen die Konturen einer Tasse-Henkel-Formation, die auf ein langfristiges Kursziel von 40 Euro hindeutet. Das aktuelle Kursniveau um 27 Euro bietet damit ein Aufwärtspotenzial von rund 50 Prozent. Die Aktie notiert derzeit etwa 9 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch von 29,93 Euro, das Anfang Oktober erreicht wurde. Das 52-Wochen-Tief lag im April bei 18,37 Euro, was den enormen Kursanstieg der vergangenen Monate unterstreicht. Das Handelsvolumen zeigt zunehmendes Anlegerinteresse, während die technischen Indikatoren auf eine Bodenbildung hindeuten. Sollte die Aktie die Marke von 30 Euro nachhaltig überwinden, wäre der Weg nach oben frei in Richtung 40 Euro. Der RSI hat mit einem Wert von 50 noch ordentlich Platz nach oben.
Was tun?
Die Bayer-Aktie präsentiert sich derzeit als interessante Gelegenheit für mutige Anleger. Die Bewertung erscheint attraktiv. Charttechnisch deutet die mögliche Tasse-Henkel-Formation auf erhebliches Aufwärtspotenzial hin. Die vielversprechende Pharma-Pipeline könnte mittelfristig für positive Überraschungen sorgen. Allerdings bleibt die Glyphosat-Problematik ein Risikofaktor, der nicht unterschätzt werden sollte. Die Quartalszahlen am 11. November werden zeigen, ob das operative Geschäft stark genug ist, um die juristischen Belastungen zu kompensieren. Für risikofreudige Investoren mit längerem Anlagehorizont bietet die Aktie derzeit ein günstiges Einstiegsniveau. Wer auf die Erholung des Konzerns setzt und die charttechnische Formation nutzen möchte, sollte die kommenden Wochen genau beobachten.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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