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Die am Mittwoch vorgelegten Quartalszahlen geben keinen Anlass, auf eine Rallyefortsetzung zu hoffen. Im Gegenteil dürfte die Aktie jetzt vor Verlusten stehen.
Bei Tesla passen Aktienkurs- und Geschäftsentwicklung nicht zusammen ...
Einmal mehr hat die Tesla-Aktie Marktbeobachter ins Staunen versetzt: Trotz rückläufiger Absatzzahlen, sinkender Margen und fallender Gewinne haben sich die Anteile in den vergangenen 12 Monaten um 110,2 Prozent verteuert. Die vollmundigen Versprechungen von CEO Elon Musk, der Investoren Fortschritte bei Robotaxis, günstigen Modellen und humanoiden Robotern in Aussicht gestellt hat, verfingen in einem von Risikohunger geprägten Marktumfeld noch einmal.
Doch die Realität sieht deutlich bescheidener aus. Wenngleich sich das Unternehmen im abgelaufenen Quartal bei den Erlösen um 11,6 Prozent auf 28,1 Milliarden US-Dollar steigern konnte, sind die Gewinne weiter rückläufig. Mit 0,50 US-Dollar pro Aktie verfehlte Tesla das ohnehin niedrige Ziel von 0,56 US-Dollar. Die astronomische Unternehmensbewertung lässt sich so nicht rechtfertigen.
... das macht die Aktie jetzt zu einer erstklassigen Short-Gelegenheit!
Und auch im Chart zeigen sich nach einer Rallye in den vergangenen Monaten erste Risse. Hier besteht akut Doppeltop-Gefahr. Für investierte Anlegerinnen und Anleger wird es höchste Zeit für Gewinnmitnahmen, während sich spekulativ agierenden Investoren eine chancenträchtige Short-Möglichkeit ergeben hat.

Die Stärke der Tesla-Aktie war bislang bemerkenswert ...
In den vergangenen 12 Monaten handelte die Tesla-Aktie überwiegend in einem Aufwärtstrend. Zwar kam es nach dem Jahreswechsel zu empfindlichen Kursverlusten, doch diese konnten nach einem Doppelboden im Bereich von 220 US-Dollar gekontert werden. Seither liegt wieder ein Aufwärtstrend vor.
Dessen Erfolge sind das nachhaltige Überwinden der gleitenden Durchschnitte sowie ein Anstieg bis knapp unter das Hoch aus dem vergangenen Jahr.
Doch in den vergangenen Monaten kam es zu einer ausgedehnten Rallye-Pause. Zeitweise drohte sogar ein Rounding-Top den Kurs unter die Marke von 400 US-Dollar zu drücken, doch mit starken technischen Indikatoren im Rücken gelang den Käuferinnen und Käufern nochmal ein Konter und ein Anstieg auf 450 US-Dollar.
... doch die Rallye zeigt längst Risse und könnte bald kippen
Auf diese Stärke sollten sich die Bullen jedoch nicht verlassen, denn sowohl im Relative-Stärke-Index (RSI) als auch im Trendstärkeindikator MACD liegen schon seit 10 Monaten ausgeprägte bearishe Divergenzen vor. Gegen den Trend der Aktie stagnieren oder fallen die technischen Indikatoren sogar. Das deutet auf eine mögliche Trendwende hin.
Für dieses Szenario spricht vor allem der MACD, der eine nachlassende Aufwärtsdynamik anzeigt und dessen unmittelbar bevorstehender Fall unter die Signallinie für einen weiteren Verlust von Momentum sorgen könnte. Der RSI befindet sich zwar in einer mittelfristigen Aufwärtsbewegung, konnte aber noch nicht für ein Ende der bearishen Divergenzen sorgen.
Fallende Kurse wahrscheinlicher als weiter steigende
Angesichts des ausgedehnten Widerstandsbereiches zwischen 450 und 480 US-Dollar wird eine Kehrtwende der Anteile daher immer wahrscheinlicher. Kursziele sind zunächst der Bereich um 400 US-Dollar wo auch die 50-Tage-Linie verläuft und anschließend die mittelfristige Zielzone zwischen 355 und 340 US-Dollar wo die 200-Tage-Linie zu finden ist.
Neutralisiert würde dieses bearishe Szenario für Kurse oberhalb des Widerstandsbereiches - allerdings nur, wenn auch die technischen Indikatoren folgen und ihrerseits neue Hochs ausbilden würden. Ist das nicht der Fall, dürfte es zu einem Fehlausbruch mit anschließender Trendwende kommen.
Tesla liegt um 1.000 Prozent und mehr über der Vergleichsgruppe
Deutlich niedrigere Kurse werden auch von der Unternehmensbewertung gefordert. Nach den schwachen Zahlen am Mittwoch liegt das für das laufende Geschäftsjahr geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 272,1. Das liegt um 106,6 Prozent über dem 5-Jahres-Mittel von 113,7 und sogar um 1.236,1 Prozent (!) über dem Branchendurchschnitt.
Auch bei den übrigen Kennzahlen notiert Tesla weit über seiner historischen Norm sowie im vierstelligen Prozentbereich über den Bewertungsvielfachen der Konkurrenten - das ist vielleicht nicht in der Börsengeschichte, aber in der Geschichte börsennotierter Automobilkonzerne ein einmaliger Vorgang.
Das Börseninformationsportal SeekingAlpha verleiht der Aktie für ihre Bewertung eine glatte 6 und zwar nicht nur insgesamt, sondern auch für jede einzelne Kennziffer!
Fazit: Die Übertreibung bei Tesla ist völlig maßlos
Auch Analystinnen und Analysten zeigen sich nach den Zahlen skeptisch über die ambitionierte Bewertung. Bei insgesamt 47 vorliegenden Kommentaren überwiegen die Empfehlungen zum Halten (17) und Reduzieren (2) oder Verkaufen (7) der Aktie diejenigen, welche den Kauf (16) oder das Aufstocken (5) von Positionen empfehlen. Damit kommt Tesla im Mittel auf eine Bewertung zum Halten.
Der faire Wert der Anteile wird auf 380,05 US-Dollar geschätzt. Das impliziert gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag eine Downside von 15,4 Prozent. Das niedrigste Kursziel liegt bei gerade mal 120,00 US-Dollar, was mit einem Crash der Aktie um 73,7 Prozent gleichbedeutend wäre. Kurios: Selbst hier wäre Tesla mit dem 52,4-Fachen der im kommenden (!) Geschäftsjahr erwarteten Gewinne bewertet. Das zeigt, wie hoch die Bewertung und wie groß die Übertreibung tatsächlich ist.
Mit diesem Schein lassen sich Short-Gewinne von fast 140 Prozent erzielen!
Die schwache Geschäftsentwicklung, die Top-Bildung im Chart sowie die astronomische Unternehmensbewertung und eine pessimistische Wall Street machen Tesla zu einer klaren Verkaufsposition. Wer hier investiert ist, sollte dringend Gewinnmitnahmen und Teilverkäufe erwägen. Wer bestehende Aktienpositionen lieber absichern oder aktiv auf einen Wertverlust der Aktie wetten möchte, kann das auch mithilfe des Discount-Optionsscheines VK5FNV tun. Auf herkömmliche Optionsscheine sollte angesichts der auch nach den Zahlen hohen impliziten Volatilität verzichtet werden.
VK5FNV ist mit einem Basispreis von 450,00 US-Dollar ausgestattet. Verluste in der Aktie werden bis zur Kappungsgrenze bei 350,00 US-Dollar angerechnet. Daraus folgt ein maximaler Auszahlungsbetrag von 8,62 Euro zum Laufzeitende am 20. März 2026. Der so erreichbare Maximalgewinn liegt aktuell bei 136,8 Prozent. Für Kurse zwischen dem Basispreis und der Kappungsgrenze erhalten Anlegerinnen und Anleger eine anteilige Auszahlung gemäß dem folgenden Ertragsprofil:

Doch Vorsicht: Sollte die Aktie zum Laufzeitende über dem Basispreis von 450 US-Dollar notieren, verfällt VK5FNV wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Daher sollte die Position vorzeitig verkauft und der Restwert gesichert werden, wenn Tesla überzeugend, als von den technischen Indikatoren begleitet, über 470 US-Dollar ausbricht.
Gastautor: Max Gross
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