FRANKFURT (dpa-AFX) - Drohende Kreditausfälle durchkreuzen das Renditeziel der Procredit Holding . Die Eigenkapitalrendite dürfte im laufenden Jahr statt rund 10 Prozent lediglich 7 bis 8 Prozent erreichen, teilte das im SDax gelistete Unternehmen überraschend am Dienstag in Frankfurt mit. So falle die Risikovorsorge für drohende Kreditausfälle voraussichtlich höher aus als bisher gedacht. Zudem werde das Unternehmen entgegen bisheriger Annahmen wohl keine Risikovorsorge aus früheren Zeiten im laufenden Jahr auflösen können. Die Procredit-Aktie verlor mehr als zehn Prozent.
Bisher hatte das Management für 2025 "niedrige Risikokosten" prognostiziert. Die jetzige Annahme passe nicht mehr zu dieser Prognose, hieß es nun. Im dritten Quartal verbuchte Procredit nach eigenen Angaben eine Risikovorsorge von 16,6 Millionen Euro, vor allem für Projektfinanzierungen. An seinen Prognosen für das Kreditwachstum und die harte Kernkapitalquote hält das Management zwar fest. Allerdings dürften die Kosten im laufenden Jahr nun rund 72 Prozent der Erträge aufzehren. Bisher sollten es nur rund 70 Prozent sein.
Die Procredit Holding mit Sitz in Frankfurt ist die Muttergesellschaft der Procredit-Gruppe, die auf Geschäftsbanken für Kleinst-, kleine und mittlere Unternehmen (KKMU) sowie Privatpersonen ausgerichtet ist. Sie soll einen Beitrag zur wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Entwicklung leisten. Der Schwerpunkt ihres Geschäfts liegt in Südost- und Osteuropa. Außerdem ist die Gruppe in Südamerika und in Deutschland aktiv. Procredit will die endgültigen Quartalszahlen wie geplant am 13. November veröffentlichen./stw/mis/jha/



