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Dr. Felix Schmidt (Berenberg): Geteilte Geldpolitik auf beiden Seiten des Atlantiks

28.10.2025 -

Fed und EZB entscheiden binnen 24 Stunden über ihre Zinspolitik - doch ihre wirtschaftlichen Ausgangslagen könnten kaum unterschiedlicher sein. Dr. Felix Schmidt, Senior Economist bei Berenberg, erläutert in einem aktuellen Kommentar seine Einschätzung zum Ausgang der anstehenden Fed- und EZB-Sitzung:

"Terminlich liegen die Zinsentscheidungen der Federal Reserve (Fed am 29.10.) und der Europäischen Zentralbank (EZB am 30.10.) mit nur einem Tag Abstand sehr nah beieinander. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, mit denen die beiden Notenbanken konfrontiert sind, liegen hingegen weit auseinander: Die Fed befindet sich derzeit in einer äußerst kniffligen Lage. Die US-Zölle und die restriktive Migrationspolitik unter Trump lassen die Inflation steigen, was eigentlich eine strikte Geldpolitik erfordern würde. Gleichzeitig kühlt sich der US-Arbeitsmarkt derzeit ab, was wiederrum nach konjunkturstützenden Zinssenkungen verlangt. Zur Feinjustierung der Geldpolitik ist die Fed aktuell ganz besonders auf ein präzises Lagebild angewiesen. Es kommt daher zur Unzeit, dass aufgrund des aktuellen Shutdowns in den USA kaum Wirtschaftsdaten veröffentlicht werden und sich die US-Notenbank somit derzeit im halben Blindflug befindet. Höchstwahrscheinlich wird die Fed aber auf Nummer sicher gehen und zur Stützung der Wirtschaft den Leitzins am Mittwochabend wie auch in der letzten Sitzung im September erneut um 25 Basispunkte senken. Danach könnten der zunehmende Inflationsdruck weiteren Leitzinssenkungen aber einen Riegel vorschieben. Im Vergleich zu ihrem amerikanischen Pendant befindet sich die EZB in einer recht komfortablen Lage. Die Inflationsrate bewegt sich schon seit geraumer Zeit in der Nähe des Zweiprozentziels, während die Konjunkturdaten weiterhin gemischt ausfallen. Zwar belasten die US-Zölle, der starke Euro und die zunehmende internationale Konkurrenz die Exporte - und damit das Wirtschaftswachstum. Für das kommende Jahr ist jedoch insbesondere aufgrund der deutschen Mehrausgaben mit einer Belebung der europäischen Konjunktur zu rechnen. Auch die in diesem Jahr bereits deutlich gelockerte Geldpolitik macht sich zunehmend in der Realwirtschaft bemerkbar. Es gibt für die EZB daher derzeit keinen Grund, den Leitzins bei ihrer Sitzung am Donnerstag weiter zu senken. Der nächste Zinsschritt könnte durchaus eine Erhöhung sein. Es wird aber voraussichtlich bis Mitte 2027 dauern, bis eine erneut anziehende Inflation die EZB dazu veranlassen wird, den Leitzins wieder langsam in Richtung 3 Prozent zu bewegen."

© 2025 Asset Standard
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